Kreideabbau in neuem Bergwerksfeld

Seidel: Rügener Kreide für 100 Jahre

JSDer Abbau Rügener Kreide ist für die nächsten 100 Jahre gesichert. Wirtschaftsminister Jürgen Seidel übergab am Freitag einen entsprechenden Feststellungsbeschluss für das Vorhaben im Bergwerksfeld Goldberg-Lanken auf der Insel Rügen.

„Der Beschluss bietet Planungssicherheit für das Unternehmen bei der Gewinnung des begehrten Rohstoffes und ist die Voraussetzung, dass man auch in Zukunft mit Kreide von der Insel Rügen – von der Feinstkreide im Wellnessbereich über Düngekalk und Feinkreide für den Bau und die Rauchgasentschwefelung von Kraftwerken rechnen kann.“

In Klementelvitz arbeiten derzeit 40 Mitarbeiter in einem der modernsten Kreidewerke Europas. Im vergangenen Jahr haben rund 500.000 Tonnen Kreide das Werk verlassen, 290.000 Tonnen wurden für die Rauchgasentschwefelung von Kraftwerken eingesetzt, 130.000 Tonnen als Düngekalk und 80.000 Tonnen gingen als funktionelle Füllstoffe in unterschiedlichste Industriebereiche. 80 Tonnen wurden im Wellnessbereich auch vieler Rügener Hotels für Packungen und Hautpflege verwandt.

Zur Anwendung gelangt die Kreide als Warm- und Kaltpackung, oder wird als Badezusatz verwendet. Sie kommt in Reinform – nur mit Wasser angesetzt – oder mit kosmetischen Zusätzen aus der Natur (Meersalz, Öle, Algen, Honig, Stutenmilch u.a.) zur Rügener Heilkreide Anwendung.

Die Planfeststellung bezieht sich auf eine Rahmenbetriebsplanfläche von 148 Hektar, in denen ein geologischer Vorrat von rund 20 Millionen Tonnen erwartet wird. Die Jahresförderung auf dem festgestellten Feld soll sich auf etwa 200.000 Tonnen belaufen.

Nach Erschließung und Gewinnung der Rohstoffe werden die Tagebaue durch gezielte Rekultivierung renaturiert und bilden Refugien für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten der Region. „Ein gutes Beispiel ist der stillgelegte Tagebau Wittenfelde in unmittelbarer Nachbarschaft des Nationalparks“, sagte Seidel.