Kreher: Referendare eignen sich nicht zum Stopfen von Bildungslöchern!

Hans Kreher, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion M-V, erklärt zu den Plänen des Bildungsministeriums Referendare, kurz nach dem Studium ohne Praxiserfahrung 12 Wochenstunden selbstständig unterrichten zu lassen: „Mit seinen Plänen offenbart der Bildungsminister einmal mehr die große Differenz zwischen Anspruch und Handeln innerhalb der Landesregierung. Statt die Qualitätsrückstände in unserer Bildungslandschaft abzubauen, werden neue Hürden aufgebaut. Die geplanten selbstständigen Lehrstunden ohne Praxiserfahrung sind weder im Interesse der Schüler, noch der jetzigen oder gar der zukünftigen Lehrer.

Wer Referendare ins kalte Wasser schmeißt, bringt ihnen noch lange nicht das Schwimmen bei. Eigene Fehler können von Referendaren weder umfänglich selbst erkannt, noch durch den fachlich richtigen Rat erfahrener Kollegen ausgeräumt werden. Junglehrer werden so nicht ausgebildet, sondern abgestellt. Ganz abgesehen von den Schülern, die ein Recht auf eine gute Bildung haben. Motivation, jugendliche Dynamik und theoretische Studienkenntnisse, können langjährige Erfahrungen im Lehrstoff und im Umgang mit Schülern nicht ersetzen.

Das Agieren des Bildungsministers ist hilfloser denn je. Wir brauchen junge, gut ausgebildete Lehrer, die von der Erfahrung der älteren Lehrkräfte profitieren, keine alleingelassenen Hilfskräfte, die das Renten- und Teilzeitloch im Bildungssystem stopfen. Wir brauchen die übliche schrittweise Überleitung in selbstständige Unterrichtsstunden junger Referendare. Das mag im Moment mehr kosten, ist auf lange Sicht aber billiger, da Schüler nur so die bestmögliche Bildung erhalten, Referendare ordentlich ausgebildet werden und Altlehrer ihren Erfahrungsschatz weitergeben können.“

Sascha Zimmermann