Kreative Modelle gegen Entlassungen entwickeln

Zu den Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Donnerstag in Berlin:

DGB„Der relativ leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli darf nicht als Entwarnungssignal interpretiert werden. Für den Herbst befürchtet der DGB eine deutliche Verschlechterung der Arbeitsmarkt-Situation.

Zudem bildet die Statistik nicht das ganze Ausmaß der Arbeitslosigkeit ab: Seit Mai werden Arbeitslose, die von privaten Vermittlern betreut werden, nicht mehr als arbeitslos gezählt.

Derzeit trägt das Instrument Kurzarbeit offensichtlich noch, und die Unternehmen sind bemüht, qualifiziertes Personal zu halten. Sie versäumen es allerdings, die Zeit der Kurzarbeit offensiv für Weiterbildungen zu nutzen. Nur wenn jetzt in die Köpfe der Menschen investiert wird, werden auch die Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen.

Um Entlassungen auch künftig zu verhindern, müssen die Unternehmen kreative Modelle entwickeln. Dazu gehört neben der Ausweitung von Arbeitszeitkonten eine neue Debatte über Arbeitszeitverkürzung. Daneben sollten längere Auszeiten von Mitarbeitern ermöglicht werden und besondere Regelungen die Vereinbarkeit von Arbeit und Kindererziehung erleichtern.

Der Zugang von Stellenangeboten bei den Arbeitsagenturen ist sehr schwach. In der Folge wird sich die durchschnittliche Verweildauer in Arbeitslosigkeit erhöhen – auch diese Zeiten sollten zur Weiterbildung genutzt werden.

Für Langzeitarbeitslose muss verstärkt öffentlich geförderte Beschäftigung in sozialversicherungspflichtigen Jobs angeboten werden, damit auch diesen Menschen eine Perspektive gegeben werden kann.“