Kreativ und engagiert

IHK-Schulpreis in Rostock verliehen


Menschen und Projekte, die für die Zukunft Mut machen, waren bei der 16. Verleihung des IHK-Schulpreises am 22.September in der IHK zu Rostock zu bewundern. Es ging dabei um Schülerprojekte und ökonomische Bildung, die in Zeiten des schnellen sozialen und wirtschaftlichen Wandels wichtiger sind denn je.

Über den Ersten Preis freuten sich Hanna Basedow und Anna Vichel von der Europaschule Gymnasium Teterow. Mit ihrer Schülerfirma DrinkLikes SGbR bieten sie in ihrer Schule individuelle Softdrinks sowie Warmgetränke an. Die beiden Schülerinnen aus der zehnten und neunten Klasse hatten das Projekt als Schülercafé übernommen und weiterentwickelt, ein neues Logo erstellt und sich der Dekoration gewidmet.

Das Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro möchten die beiden Schülerinnen teils in eine neue Kaffeemaschine investieren, teils für Flüchtlingskinder spenden. Anna Vichel: „Wir beschäftigen uns inzwischen schon länger mit Flüchtlingen und haben beobachtet, dass viele Flüchtlingskinder sich langweilen – hier möchten wir uns gezielt in unserer Freizeit einbringen.“

Den zweiten Preis, dotiert mit 1.000 Euro, verdiente sich das Projekt „AG Kochmützen“ der Förderschule Jan-Amos Komensky. Die aus sieben Schülerinnen und Schülern bestehende Schülerfirma zauberte fast schon Oktoberfest-Atmosphäre mit ihren vielen Leckereien, Bretzeln, MiniDonuts, Gemüsebroten, Pfannkuchen-Lachsschnecken. Alles köstlich präsentiert, einfach lecker und vor allem ein sehr kommunikatives Projekt, das verschiedene Jahrgangsstufen zusammenbringt.

Der dritte Platz, dotiert mit 500 Euro, ging im wahren Wortsinne an eine runde Sache: An die Knöpfchen Schüler GbR, einem Projekt von Jane Lück, Celine Sander und Laura Raffel vom Geschwister-Scholl-Gymnasium/der Käthe-Kollwitz-Schule- Regionale Schule Bützow. Die Schülerinnen schneidern gern, „kreativ und ausgeflippt“ Dekoartikel, hübsche Accessoires, Schmuck und Taschen.

Sie arbeiten selbständig und fabrizieren jedes Stück als Unikat. IHK-Präsident Claus Ruhe Madsen lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler und deren Lehrerinnen und Lehrer: „In einer Gesellschaft, in der wir unsere Kinder im Auto zur Schule, zum Verein, zum Kumpel fahren, sie beim Spielen beobachten, sie wieder abholen, ihnen die Taschen tragen, das Abendbrot bringen und das Geschirr abräumen“, sei es wichtig, aus der Masse herauszuragen und den Nachwuchs „nicht zu Waschlappen“ heranzuziehen, sondern „zu selbständig denkenden, verantwortungsvollen und kreativen jungen Menschen“.

Der IHK-Präsident hofft, dass aus vielen der Schülerinnen und Schüler, die sich beteiligt haben, eines Tages Unternehmer, Start-Ups, werden, denn: „Unternehmer werden ist wie Radfahren, man darf nicht aufhören zu trampeln, sonst kippt man gleich wieder um. Es gibt aber auch nichts Schöneres als die Freiheit, die man auf dem Fahrrad oder als Unternehmer spürt!“ Vor dem Hintergrund, dass in Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten fünf Jahren 21.500 Unternehmen einen Nachfolger suchten, sei Unternehmernachwuchs von großer Bedeutung.

Weil das Projekt „Boxenstopp“ der Schule am See Satow im Rahmen der Inklusion Schülern Berufsbilder besonders gut verdeutlicht (Schüler erhalten Boxen, also Kisten, mit verschiedenen Aufgaben, z.B. für Maler und Lackierer, die sie abarbeiten), erhielt dieses einen Sonderpreis in Höhe von 500 Euro.

Es überzeugte sowohl den Präsidenten als auch die Jury ganz besonders durch seine kreative Idee, Schülern mit Lernschwächen oder sozialen Benachteiligungen auf praxisnahe Weise verschiedene Berufsbilder nahe zu bringen. Durch das Ausprobieren der Berufe, die sich in Form von Aufgaben und Arbeitsgeräten in Boxen „verstecken“, können die Jugendlichen ihre eigenen Interessen und Stärken austesten oder gar finden. Ein tolles Projekt zur Inklusion.

Claus Ruhe Madsen dankte dem Engagement der Lehrerinnen und Lehrer, die die Anforderungen der Gegenwart mit Leben erfüllen, junge Menschen zu verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen. Ohne den Einsatz der Lehrkräfte sei die Projektumsetzung nicht möglich gewesen. Dank zollte der IHK-Präsident auch der Schulpreis-Jury, bestehend aus dem IHK-Ehrenamt, drei weiteren Unternehmern und einer Vertreterin des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern.

Pressemitteilung / Industrie- und Handelskammer zu Rostock (red.)