Krankenstand bei der Polizei nimmt dramatische Züge an

Gino Leonhard, innenpolitischer Sprecher und parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion M-V, erklärt zum massiven Anstieg von Krankheitstagen bei der Polizei in M-V:

„Der Krankenstand der Polizeibeamten und die Zahl der dienstunfähigen Beamten in M-V ist dramatisch angestiegen. Dieser Umstand wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf die Landesregierungen, sondern gefährdet die Sicherheit und Ordnung massiv. Wer das negiert, verweigert sich den Realitäten vor Ort. Nimmt man eine Jahresarbeitszeit von durchschnittlich 235 Tagen je Polizeibeamten an, so fehlten im Jahr 2009 ca. 620 Beamte dauerhaft. Hinzu kommen 325 dienstunfähige Beamte. Zieht man weiter Urlaub-, Weiterbildungs-, Schwangerschafts-, Erziehungs- und Elternzeiten sowie den Verwaltungsapparat ab, wundere ich mich fast ein bisschen, dass überhaupt noch Polizisten in M-V auf der Straße zu finden sind.

Unternehmen, die so hohe Krankenstände aufweisen, müssten sich schwerste Vorwürfe wegen schlechter Arbeitsbedingungen und miserabler Unternehmensführung gefallen lassen. Bei der Polizei hingegen, redet die Landesregierung alles schön und doktert mit einer Strukturreform an den Symptomen herum. Die Arbeit der Beamten ist seit Jahren durch einen fortwährenden, von Rot-Rot beschlossenen und Schwarz-Rot übernommenen Stellenabbau geprägt. Hinzu kommen steigender Altersdurchschnitt, eine unbefriedigende Ausrüstungssituation und eine wachsende Zahl von schwierigen Einsätzen. Das wirkt sich offensichtlich auf den Krankenstand aus und erschwert die Arbeit der Polizei vor Ort. Das aktuelle und völlig realitätsferne Personalstrukturkonzept muss auf Eis gelegt und der Stellenabbau sofort beendet werden. Wir brauchen eine Einstellungskampagne für mehr junge, gut ausgebildete Polizisten in M-V.“