Kooperation mit kanadischer Exzellenz-Universität

Zusammenarbeit zwischen der Universität Waterloo und der Universität Rostock

Wissenschaftler der Alma Mater Rostock suchen Antworten auf brennende Fragen des Klimawandels…

Zwischen der renommierten Universität Waterloo in Kanada und der Universität Rostock hat eine vielversprechende Zusammenarbeit begonnen. Ermöglicht durch die Einladung eines international ausgewiesenen Spezialisten für Umweltphysik als „Mercator- Fellow“ im Rahmen des DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) Graduiertenkollegs Baltic TRANSCOAST. Dr. Fereidoun Rezanezhad ist Research Assistant Professor in der Arbeitsgruppe Ökohydrologie der Universität Waterloo und wird – finanziert durch eine Förderung der DFG – sechs Monate in Rostock forschen und die internationale Vernetzung der Rostocker Forscher stärken. Die wertvolle Kooperation wurde durch den Sprecher des Graduiertenkollegs, Prof. Bernd Lennartz, langfristig angebahnt und leistet zum Erfolg der Forschung einen wichtigen Beitrag.

Worum geht es im DFG-Graduiertenkolleg Baltic TRANSCOAST? Dort, wo Land und Meer an der Ostseeküste ineinander übergehen, findet ein wechselseitiger Austausch von Wasser und Nährstoffen statt, der durch eine Vielzahl physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse gesteuert wird. In Baltic TRANSCOAST werden diese Prozesse am Übergang zwischen Land und Meer erforscht. Es ist wichtig zu verstehen, was genau an dieser Grenzfläche passiert, um zukünftige Nutzungs- und Management-Strategien ableiten zu können. Von besonderem Forschungsinteresse sind Küstenmoore, deren Oberfläche auf Höhe des Meeresspiegels liegt. Baltic TRANSCOAST untersucht daher am Modellsystem des Naturschutzgebiets (NSG) „Heiligensee und Hütelmoor“ im Nordosten von Rostock, wie Wasser und Stoffe im strandnahen Küstenmoor und im angrenzenden Flachwasser der Ostsee umgesetzt werden und welche Auswirkungen dies auf das Moor, das Flachwasser und die von dort ausgehenden Treibhausgasemissionen hat.

Es gibt auf der Welt nur wenige Experten, die sich mit Fließ- und Transportprozessen von Wasser und Nährstoffen im Moorkörper und deren Auswirkungen auf den Umsatz von Kohlenstoff und Treibhausgasen auskennen. „Wir haben in unserem Forschungsvorhaben ein starkes Team vereinen können, das für die besonders brennenden Fragen, insbesondere des Klimawandels an der Ostseeküste Antworten geben wird“, sagt Prof. Lennartz. Fereidoun Rezanezhad verfügt beispielsweise über umfangreiche Erfahrungen zu Wechselwirkungen von Grund-und Oberflächenwasser mit Stoffumsetzungs-Prozessen, also im Bereich physikalischer Mechanismen und deren Wechselwirkungen mit biochemischen Prozessen. „Hier in Rostock gibt es bereits jetzt, kurz nach dem Start des Projektes, tolle Forschungs-Ansätze“, erklärt der 41-jährige Kanadier, der an der Uni Heidelberg promovierte und sich nun an der Universität Rostock in die aktuelle Forschung einbringt.

Eine besondere Rolle für die Prozesse im Küstenmoor spielt dabei das Brackwasser der Ostsee. Im NSG „Heiligensee und Hütelmoor“ gibt es in großen, unregelmäßigen Abständen Überflutungsereignisse, bei denen Brackwasser ins Moor strömt. Brackwasser hat einen relativ niedrigen Salzgehalt, der bei 0,1 bis 1 Prozent liegt. „Einströmendes Brackwasser kann Treibhausgasemissionen entscheidend beeinflussen“, sagt Prof. Lennartz. Er ist glücklich über die sich anbahnende Zusammenarbeit mit der Exzellenz-Uni in Kanada und die Kompetenz, die der junge Wissenschaftler in die Forschung einbringt. Lennartz möchte junge Akademikerinnen und Akademiker des Graduiertenkollegs nach Kanada schicken. „Dort gibt es beispielsweise hochentwickelte Versuchsanlagen, mit deren Hilfe man den Einfluss des Grundwassers auf die Zusammensetzung der Kohlenstoffverbindungen untersuchen kann“, sagt er.

Wolfgang Thiel – Pressemitteilung Universität Rostock