Know-How der Werften im Land halten

Erklärung von Ulrich Unger, amtierender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin

wAngesichts der jüngsten Entwicklungen der Wadan-Werft ist die Versuchung groß, auch für dieses Unternehmen staatliche Interventionen zu seiner  Rettung zu fordern.

Die Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft müssen jedoch gewahrt werden.

„Erst wenn alle privatwirtschaftlichen Lösungen ausgeschöpft sind, kommen Staatseingriffe in Frage“, so Ulrich Unger, amtierender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin.

Mögliche Maßnahmen der Landes- oder Bundesregierung sollten auch dann unbedingt mit Augenmaß gewählt werden. Die baldige Reprivatisierung muss dabei Priorität haben.

Zu häufig wurden in den vergangenen Jahren die Prinzipien des Marktes in der Politik, aber auch in der Wirtschaft ausgeblendet. Dies hat zu Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen geführt, die einer wirtschaftlichen Abschwungphase schmerzhafte aber unausweichliche Korrekturen nach sich ziehen.

Der in Folge der aktuellen Krise weltweite Nachfrageeinbruch nach Schiffen hat die Wadan-Werft mit in diesen Strudel gezogen. Darüber hinaus wurden die Versprechen der neuen Eigentümern nicht eingehalten, so dass zugesagte Aufträge ausblieben.

Die Schiffbauanlagen in Wismar und Rostock gehören zu den modernsten der Welt und verfügen über hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Wichtig ist jetzt, das bestehende Know-How der Werften für den Standort MV zu sichern und die Entwicklung neuer spezialisierter Schiffe und Technologien voranzutreiben.

Dazu muss unbedingt die Liquidität der Unternehmen gesichert werden. „Lösungen in dieser Richtung werden die Industrie- und Handelskammern in MV unterstützen“, so Rolf Paarmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock, abschließend.