Klimakonferenz in MV

Möller: Energiepolitik ist Klimapolitik – Solarzentrum wird erweitert

Mehr als 200 Fachleute und Unternehmer haben sich am Montag in Wietow bei Wismar zum „Internationalen Kongress für Erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern 2007“ getroffen. „Energiepolitik ist Klimapolitik: Auf der Fachtagung wurden Lösungen, Technologien und Anwendungen vorgestellt, die auch für Entwicklungsländer interessant sind“, sagte der Wirtschaftsstaatssekretär Rüdiger Möller am Montag in Wietow. Rund 50 Unternehmen und Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet präsentierten in einer begleitenden Ausstellung ihre Produkte, Technologien und Projekte aus dem Bereich erneuerbare Energien.

Partnerkontinent der Klimakonferenz ist Afrika. „Afrika und Klimaschutz – auch im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel werden konkrete Lösungsvorschläge aus Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt, die der Reduzierung von Treibhausgasen dienen“, sagte Möller. „Das Treffen soll Investoren und Hersteller zusammenführen, um Projekte im Bereich erneuerbare Energie weiter voranzutreiben.“ Politiker und Projektträger aus vier afrikanischen Staaten nahmen teil.

„Der Anteil der regenerativen Energien an der Stromversorgung liegt in Mecklenburg-Vorpommern mit über 30 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von rund 10 Prozent“, sagte Möller. Die Nutzung regenerativer Energien liefern einen großen Beitrag bei der CO2-Reduzierung. „Im Nordosten wird allein bei der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien jährlich eine Emission von ca. 1,5 Millionen Tonnen CO2 verhindert.“ Die Nutzung von Wind, Biomasse, Biogas, Wasserkraft, Photovoltaik und Geothermie hat in den letzten zehn Jahren stark zugenommen, soll aber noch weiter ausgebaut werden.

Derzeit arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern 1.200 Windkraftanlagen, 120 Biogasanlagen, neun Biomassekraftwerke, acht Biomasseheizwerke und acht Biodieselanlagen. Dadurch wurden im Bereich erneuerbare Energien fast 2.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Die Auswirkungen des Klimawandels für Mecklenburg-Vorpommern betreffen viele Bereiche. „Die erste grundlegende Bewertung wird derzeit im Wirtschaftsministerium koordiniert. Wir werden uns auf veränderte klimatologische Verhältnisse einstellen müssen. Es bieten sich aber auch Chancen für unser Land, die es rechtzeitig zu nutzen gilt“, sagte Möller.

Bei der Konferenz wurde auch mit dem weiteren Ausbau des Solarzentrums in Wietow begonnen. „Das Solarzentrum wird zu einem branchenspezifischen Zentrum für erneuerbare Energien ausgebaut“, sagte Möller beim offiziellen Spatenstich. „Auf rund 600 Quadratmetern entsteht ein Labor- und Forschungskomplex, die Energieversorgung erfolgt CO2-neutral.“ Die einzigartige Gebäudehülle dient der Wärme-, Licht- und Stromerzeugung. Die durch Solarenergie erzeugte Wärme wird in Saisonalspeichern gepuffert und in Kombination mit der bereits vorhandenen Solarthermieanlage für die Klimatisierung des gesamten Gebäudekomplexes genutzt.