Kinder- und familienfreundliches Land bleibt Lippenbekenntnis

„Die Kritik der Liga der Spitzenverbände an der Finanzierung der Kindertagesbetreuung deckt sich vollkommen mit der Kritik meiner Fraktion an der falschen Weichenstellung der Großen Koalition bei der finanziellen Ausstattung und der fehlenden inhaltlichen Profilierung“, erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Marianne Linke.

„Seit fünf Jahren besteht der Rahmenplan für die vorschulische Bildung. Dieser muss endlich fortgeschrieben und auf alle Altersgruppen ausgedehnt werden“, sagte Frau Dr. Linke. „Aber statt dessen erleben Träger, Eltern und Kinder seit drei Jahren einen fortschreitenden Sozialabbau. Dieser geschieht durch Mittelkürzungen in der vorschulischen Bildung und der allgemeinen Kindertagesbetreuung. Die in diesen Bereichen gekürzten Mittel werden für die einseitige Bevorzugung berufstätiger Eltern im letzten Kindergartenjahr verwendet, was von der gesamten Fachwelt kritisiert wird“, so Frau Dr. Linke.

„In der Konsequenz dieser falschen Weichenstellung der Großen Koalition werden landauf landab die Elternbeiträge für Krippen, Kindergarten und Hort drastisch erhöht. Aber auch die Kosten der Kommunen steigen dramatisch, da diese bereits heute über 50 Prozent der Elternbeiträge übernehmen, weil die Eltern Hartz IV oder geringe Einkommen beziehen. Hier besteht die große Gefahr, dass die Kommunen angesichts ihrer äußerst angespannten Haushalte dies nicht mehr leisten können. Es ist sozial verwerflich, wenn dies die Absicht der Politik der Landesregierung ist. Und ihr erklärtes Ziel, Mecklenburg-Vorpommern zum kinder- und familienfreundlichsten Land zu machen bliebe ein Lippenbekenntnis“, betonte Frau Dr. Linke.

Claudia Schreyer