Karin Strenz lobt zu Guttenberg

„Die Union und die deutsche Politik verlieren eine überragende politische Persönlichkeit“

Die Mecklenburger Kommunalpolitikerin und Abgeordnete der CDU im Deutschen Bundestag, Karin Strenz, bedauert den Rücktritt des Verteidigungsministers. Dazu erklärte sie heute:

Ich habe großen Respekt vor seiner Entscheidung, die überaus menschlich ist. Zugleich bedauere ich sie sehr, ja, ich bin schockiert. Die Union und die deutsche Politik verlieren — ich hoffe: nur vorübergehend — eine überragende politische Persönlichkeit. Die Opposition hat ihr Ziel erreicht, einen Bundesminister zu zerstören, dessen Ansehen bis zuletzt sehr groß war — bei Soldaten wie bei den Bürgern. Joschka Fischer ist als Außenminister und Vizekanzler auch nicht zurückgetreten, obwohl er in seiner Jugend ein auf Polizisten einprügelnder Steinewerfer war. Hier wurde mit zweierlei Maß gemessen.

Ich habe seit Oktober 2009 mit Karl-Theodor zu Guttenberg stets sehr konstruktiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Er war dabei oft unbequem und sperrig. Er verstand es trotzdem, Fachpolitiker und die Bevölkerung von seinen Standpunkten zu überzeugen.

Die Kritiker von heute werden in Zukunft feststellen, dass Karl-Theodor zu Guttenberg in fast weiser Voraussicht eine Reform angestoßen hat, die andere nicht zu stemmen gewagt hätten. Dies bleibt seine große politische Leistung und sein Vermächtnis. Es bleibt jetzt der Auftrag der Politik, mit großer Sorgfalt den Umbau unserer Streitkräfte zu gestalten. Viele Deutsche haben erst durch Guttenberg erfahren, wie sich die Rolle der Bundeswehr gewandelt hat und wie riskant der Afghanistan-Einsatz für unsere Soldaten tatsächlich ist.

Ich wünsche ihm, dass er in den nächsten Tagen in seiner Familie Halt findet.