Karfreitag 2009: Hoffnung und Glauben muß gelebt werden …

Anmerkungen zum Osterfest

HGKAHWEs ist Osterzeit. Viele verbinden damit freie Tage, den Osterhasen, Ostereier suchen, Geschenke, die Oster-Disko und manche gehen – eher aus folkloristischen Gründen – in die Kirche.

Eigentlich sollte wahrhaftig und aufrichtig, nicht heuchlerisch und nicht nur zu Ostern, an den Kreuztod Jesu Christi erinnert werden, der als Märtyrer alle menschliche Schuld und Sünde auf sich nahm, sich als Diener Gottes verstand.

HGKJemand, der Vergebung und Menschlichkeit nicht nur predigte, sondern verinnerlichte und vorlebte. Erst durch seinen Tod und seine Auferstehung konnte allen Menschen Sündenvergebung, Toleranz und Hoffnung gegeben werden. Allen Menschen gegenüber bedeutet aber, dass keine/keiner ausgeschlossen wird.

HKGNiemand hat das Recht, weder ein gläubiger Katholik, noch ein Protestant, noch ein neugieriger Atheist, Jesus zu instrumentalisieren bzw. ihn für sich zu beanspruchen.

In den Wahlfrontkämpfen der CDU unter Führung Konrad Adenauers gegen die SPD Kurt Schumachers, Erich Ollenhauers und Willy Brandts bekundete der verdienstvolle Christdemokrat stets, dass christlich-abendländische Werte in Deutschland nur unter der Führung der christlichen Demokraten dauerhaft eine Chance hätten. Diese Ansicht konterte der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann treffend: „Es geht nicht um Christentum gegen Marxismus … Es geht um die Erkenntnis, dass Christus nicht gegen Karl Marx gestorben ist, sondern für uns alle!“

Noch immer wird das Vermächtnis des historischen Jesus wohlfeil von politisch wie religiös Handelnden in Anspruch genommen, dient als Rechtfertigung und seine Botschaft wird damit deformiert.

HGKWie meinte Jesus von Nazareth: „Ich als Jesus von Nazareth habe weder Kardinäle noch Bischöfe eingesetzt, auch keinen Vertreter, der sich an die Stelle des Ewigen setzt. Ich habe euch die Lehre der Brüderlichkeit, der Geschwisterlichkeit gebracht, dass ihr alle Brüder und Schwestern seid, Kindern eines Gottes, vor Gott also alle gleich. Ich habe also keine kirchlichen Obrigkeiten eingesetzt, keine Dogmen, keine Zeremonien, keine Riten und keine Kulte.

Ich habe nicht gesprochen, dass ihr euch Dome erbauen sollt, goldverbrämte Kirchen, Paläste verschiedener Art. Ich als Jesus von Nazareth habe euch gelehrt, dass jeder von euch der Tempel Gottes ist, und Gott selbst vertreten ist in jedem einzelnen von euch.“ Es genügt nicht – und das betrifft viele Politiker als auch Vertreter der Kirchen – gute Worte an Sonn- und Feiertagen von sich zu geben.

HGKSNKJede/jeder muß selbst den Glauben, die Werte und den Idealismus von Jesus verinnerlicht haben. Es genügt nicht Kirchenbauten zu restaurieren, aufzubauen, wenn man die Menschen verfallen lässt. Jede Kirche – als Stätte des Glaubens und der Einkehr – sollte erhalten werden, aber auch jeder Mensch sollte es. Noch immer verhungern Menschen auf dieser Erde.
Wie meinte schon der amerikanische Unternehmer, Organisationschef der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles und jetziger Präsident des olympischen Komitees der USA: „Kein Mensch müsste verhungern, wenn es politisch gewollt wäre !“

Könnte es da nicht eine machtvollere Gegenwehr der höchsten Repräsentanten der katholischen und evangelischen Kirche geben ? Das Elend, die Chancen-Ungleichheit und Ungerechtigkeit allgemein nehmen auch in Deutschland zu. Jeder Euro eines jeden noch dubiosen Finanz-Jongleurs war in der Vergangenheit auch den Kirchen willkommen (Es genügt nun nicht mehr zu sagen, dass man ja von nichts wußte  …); wärmende Worte für die Ausgeschlossenen in dieser Gesellschaft gab es nur in relativer Form. Devise: „Jeder ist seines Glückes eigener Schmied.“ – obwohl das nun gerade vom Klassiker Friedrich Engels stammte.

Das Vermächtnis von Jesus ist nicht überholt – eben so wenig der Glaube und die Hoffnung. Überholt ist aber die Institution Kirche, wie sie sich oftmals (nicht immer !) darstellt – zu staatstragend, zu wenig mitfühlend und oftmals – wie die Diskussion um die Schaffung einer Nordkirche zeigte – zu selbstverliebt.

Es ist wichtig, dass man gerade an einem Tag, wie dem heutigen, an dessen ursprüngliche Bedeutung denkt. Das ist schon allein wichtig, um menschlich in einer wenig menschlichen Zeit zu bleiben.

M.Michels

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HGKPastor Wiechert bald neuer Regierungbeauftragter …

Jemand der Hoffnung verbreitet, seinen Glauben lebt, ist Pastor Markus Wiechert. Neben seiner Tätigkeit als Gemeindepastor hat sich Pastor Wiechert ebenfalls für den Ökumenischen Kirchenladen in Wismar, einem Ort der Begegnung vorrangig für sozial Schwache, und für die Evangelische Schule in Wismar, zu deren Gründungsmitgliedern er gehört, engagiert. Er ist Nachfolger von Kirchenrat Martin Scriba für die Tätigkeit des Regierungsbeauftragten ab September 2009.

> F.: Impressionen vom Karfreitag 2009 aus Wismar: Heiligen-Geist-Kirche zu Wismar (Musikalische Andacht zur Sterbestunde Jesu) / St.Nikolai / Alter Hafen / mm

Anmerkung: Die Weihe des Hauptaltars der Heiligen-Geist-Kirche durch Bischof Marquard von Ratzeburg ist für das Jahr 1326 überliefert.

G o t t e s d i e n s t e  der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinden in Wismar (11.-13.04.2009)

Ostersonnabend, 11.04.2009

Heiligen-Geist: 20.00 Uhr Osternacht der Jungen Gemeinde, St.Marien/St.Georgen: 22.30 Uhr Osternacht in St.Georgen, LS Siegert

Ostersonntag, 12.04.2009

St.Marien/St.Georgen: 08.00 Uhr Osterfrühstück, Heiligen-Geist: 08.30 Uhr Einladung nach Hl.Geist zum Osterfrühstück, St.Nikolai: 10.00 Uhr P.Thomas, Abendmahl, Heiligen-Geist: 10.00 Uhr P.Wiechert mit Kindergottesdienst-Team, St.Marien/St.Georgen: 10.00 Uhr P.Schwarz, Abendmahl, Wendorfer Kirche: 10.00 Uhr Familiengottesdienst Abendmahl anschl. Osterbrunch

Ostermontag, 13.04.2009

St.Nikolai: 10.00 Uhr Einladung nach St.Nikolai, P.Thomas, 10.00 Uhr P.Brückner