Diskussion über Krippenausbau und Kinderschutz

Die Umsetzung des Krippenausbauprogramms und der Schutz von Kindern vor Gewalt stehen im Mittelpunkt der Konferenz der Jugend- und Familienminister (JFMK) in Schwerin.

Von Donnerstagabend bis Freitagmittag wollen die Fachministerinnen und Fachminister unter Vorsitz von Sozialministerin Manuela Schwesig auch über die Weiterentwicklung der Kindertagesförderung beraten. „Mecklenburg-Vorpommern ist beim Ausbau des Krippenangebots auf einem guten Weg, in den westdeutschen Ländern ist der Nachholbedarf nach wie vor sehr hoch“, sagte Schwesig heute in Schwerin.

„Das Ziel bis 2013 für rund 35 Prozent der Kleinkinder einen Krippenplatz zur Verfügung zu stellen, ist in Gefahr, weil Länder und Kommunen angesichts der Steuerausfälle weniger Geld zur Verfügung haben. Außerdem brauchen wir dringend Vereinbarungen zu qualitativen Standards, an denen sich auch der Bund beteiligen muss. Der Bedarf an Krippenplätzen übersteigt die 35-Prozent-Marke deutlich.“ Schwesig regte einen neuen Krippengipfel an, um die finanziellen Perspektiven für einen Ausbau der Betreuungsplätze zu klären.

Aus Sicht Mecklenburg-Vorpommerns gehört auch das Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu den wichtigen Themen der JFMK. „Ich freue mich, dass die Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs der Bundesregierung, Christine Bergmann, am Freitag die Konferenz über den Stand ihrer Arbeit informieren will.“

„Wir müssen die Vergangenheit aufarbeiten und die Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, vor allem in Heimen und Internaten als Unrecht anerkennen. Genauso wichtig ist, dass wir Schlüsse daraus ziehen und nach Wegen suchen, wie dies künftig möglichst verhindert werden kann“, sagte die JFMK-Vorsitzende. Der Konferenz liege auch ein A-trag zum Thema Schutz von Kindern vor Gewalt und Vernachlässigung vor.

Ein weiteres Thema werde die Akademisierung der Ausbildung des Kita-Personals sein, so die Ministerin weiter. Es gebe bereits rund 40 verschiedene Studiengänge an den Hochschulen. Die Abschlüsse seien aber untereinander nicht vergleichbar. Die fehlende Vergleichbarkeit der Abschlüsse schadeten den Studierenden und brächten auch für die künftigen Arbeitgeber, die Kita-Träger, Probleme einer fehlenden Transparenz. „Hier ist bei aller Freiheit der Hochschulen in der Folge von Bologna die ordnende Hand des Staates erforderlich.“ Die Ausbildung müsse den steigenden Anforderungen angepasst werden.