Jobkiller Steinkohlekraftwerk – Grüne fordern unabhängige Studie

Der Greifswalder Professor Helmut Klüter befürchtet den Verlust von bis zu 7.792 Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche durch das geplante Steinkohlekraftwerk in Lubmin.


Dazu erklärt Jürgen Suhr, Landesvorstandssprecher: Der Schaffung von Arbeitsplätzen durch das Steinkohlekraftwerk in Lubmin steht ein Verlust von Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche entgegen, der um ein vielfaches höher ist. Insofern wäre der geplante Bau des Steinkohlekraftwerks in Lubmin auch aus ökonomischen Gründen ein Desaster für die Region und das ganze Land. Es ist zu befürchten, dass das Steinkohlekraftwerk zum Arbeitsplatzvernichter wird.

Die Landesregierung unterliegt hinsichtlich der Beurteilung der Arbeitsmarkteffekte offensichtlich einer sehr verkürzten und subjektiven Betrachtungsweise.  Während seitens der Wirtschaftsförderer längst bekannt ist, dass Mecklenburg-Vorpommern vor allem für Unternehmensansiedlungen im Bereich der erneuerbaren Energien interessant ist, setzt die Landesregierung auf Steinzeittechnologie mit zweifelhaftem Arbeitsmarkteffekt.

Die landeseigene Wirtschaftsförderung „Invest in MV“ hat in den letzten Tagen hierzu Zahlen veröffentlicht: Derzeit stehen 24 Unternehmen aus der Windkraft- und Solarbranche in den Startlöchern für eine Ansiedlung in MV. Allein der Windkraft-Anlagenbauer Kenersys wird im nächsten Jahr in Wismar 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Während im Bereich der erneuerbaren Energien kontinuierlich neue Arbeitsplätze entstehen, propagiert die Landesregierung weiterhin gebetsmühlenartig die 130 durch das Steinkohlekraftwerk entstehenden Arbeitsplätze, ohne die Auswirkungen auf den Tourismusbereich zu betrachten.

Wir fordern die Landesregierung daher auf, die Arbeitsmarkteffekte des Steinkohlekraftwerkes ganzheitlich zu betrachten und endlich eine unabhängige Studie in Auftrag zu geben, die genau diese Effekte untersucht.