Jäger: Deutsche Kontonummern sollen erhalten bleiben

Nach dem Willen der EU-Kommission sollen spätestens von 2013 an statt der Kontonummern die 22-stellige IBA Nummer und statt der Bankleitzahl eine 11-stellige BIC Code-Nummer gelten. Sämtliche Lastschriften und Daueraufträge müssten dann umgestellt werden.

Diese Pläne stoßen in Deutschland auf Widerstand. Auch der rechtspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Armin Jäger, schließt sich dieser Kritik an und fordert, dass es bei rein nationalen Zahlungsvorgängen beim klassischen System bleiben sollte.

„Lediglich ein Prozent des Zahlungsverkehrs ist grenzüberschreitend. Deshalb stellt sich die Frage, wieso auch für die übrigen 99 Prozent der Zahlungen das europäische Zahlungssystem Sepa eingeführt und den Verbrauchern ihre vertrauten Zahlen weggenommen werden sollen. Für die Kunden sind die langen Zahlen kompliziert und verlangen deutlich mehr Aufwand und Konzentration beim Ausfüllen einer Überweisung. Je länger Kontonummern sind, desto leichter kommt es zu Fehlern, die die Gefahr von Fehlüberweisungen erhöhen. Da die Banken seit 2009 nicht mehr prüfen, ob die Kontonummer zum Empfänger passt, entstehen für den Bürger mannigfaltige Probleme.

Ist eine Überweisung nämlich erst einmal abgeschickt, kann sie nicht mehr widerrufen werden. Der Kunde muss dann warten, bis das Geld beim falschen Empfänger eingegangen ist und sich an diesen wenden. Oftmals kennt man den falschen Empfänger aber nicht. Der Kunde hat dann keine andere Wahl, als die Bank um Unterstützung bei der Rückbuchung zu bitten. Dies geschieht dann wiederum auf Kosten und auf Risiko des Kunden. Am Ende stehen oft gerichtliche Auseinandersetzungen. Es ist vor diesem Hintergrund ausdrücklich zu begrüßen, dass die Bundesregierung inzwischen deutlich gemacht hat, dass zur Abwicklung rein nationaler Zahlungsvorgänge die Verwendung von Kontonummer und Bankleitzahl weiterhin möglich bleiben sollte. Ich gehe davon aus, dass sich die Bundesregierung mit der EU-Kommission auf eine bürgerfreundliche Lösung einigen wird“, so Armin Jäger abschließend.

Jutta Hackert