Interview mit der Wismarer Handball-Spielerin Franziska Hipler

Erfolgreicher Start der TSG Wismar in die zweite Bundesliga 2009/10

HarrisleeDer Einstieg in die zweite Bundesliga-Saison konnte für die Wismarer TSG-Handball-Damen gar nicht besser verlaufen. Nachdem beim Auftaktspiel gegen TV Oyten dank der überragenden Steffi Laas und Luda Yermachek ein 33:30-Sieg gelang, so konnte auch im zweiten Saison-Spiel vor heimischer Kulisse ein Erfolg erkämpft werden: 30:29 (15:9) gegen die TSV Nord Harrislee.

Susanne MoellerUnd dieser Sieg war vor allem der Verdienst von Torhüterin Antje Borkowski, die wie eine Weltmeisterin hielt. Zwar entfachten Franca Kühne, die nach ihrer Verletzung ins Team zurückkehrte, Luda Yermachek und Eva-Maria Kollecker zudem einen beeindruckenden Angriffswirbel – bis zur 35.Minute setzte sich die TSG um neun Tore (!) ab – aber eine zu große Lässigkeit und zu viele individuelle Fehler sorgten dafür, dass die Gäste aus Harrislee bis zur 49.Minute auf 21:23 heran kamen.

TSG WismarIn der 56.Minute gab es dann sogar den 28:28-Ausgleich. Als die Damen der TSV Nord Harrislee nach 28:30-Rückstand noch den Anschlusstreffer schafften, und Luda Yermachek beim Stand von 30:29 einen Siebenmeter verwarf, wurde es noch einmal hochdramatisch.
Aber dank der frenetischen Anfeuerung des Wismarer Publikums konnte der 30:29-Erfolg über die Zeit gerettet werden.

Mit dem TSG-Neuzugang Franziska Hipler über den Saison-Auftakt der TSG Wismar im Gespräch

„Kann, muß und werde mich steigern !“

Frage: Franziska, wie lautet Ihr persönliches Resümee zum Saison-Auftakt der TSG Wismar in der zweiten Bundesliga 2009/10 ?

FHiplerFranziska Hipler: Es läuft noch nicht optimal für mich. Man merkt, dass ich (noch) ein „Fremdkörper“ in der Mannschaft bin. Die anderen Spielerinnen kennen sich halt schon seit Jahren, kennen damit auch ihre Laufwege, und ich bin da eben noch nicht „so“ drin. Ich kann, muß und werde mich aber definitiv noch steigern. Zur Zeit bin ich noch ziemlich unzufrieden mit mir selber, aber das Miteinander im Team stimmt.

Frage: Das erste Spiel gegen TV Oyten werden Sie sicherlich in zwiespältiger Erinnerung behalten … Ihnen selbst gelangen beim 33:30-Sieg der TSG gegen Oyten zwei Treffer, wurden aber in der 35.Minute ziemlich brutal von Jacqueline Reinhold (TV Oyten) gefoult, die folgend die rote Karte erhielt.
Wie lautet – im Rückblick – Ihre Analyse zum ersten Spiel ?

JOldenburgFranziska Hipler: Man konnte im ersten Spiel schon sehen, dass ich die „Neue“ bin. Eigentlich war ich nicht so aufgeregt, auch wenn es etwas anders rüber kam. Es war im ersten Spiel längst nicht alles perfekt bei mir gelaufen, dabei habe ich auch ziemlich unglücklich auf das Tor geworfen. Das Auftaktspiel war jedoch ein „Ranschwimmen“ an das Team. Es war für mich ungemein wichtig, die Bundesliga-Atmosphäre hier in Wismar im TSG-Dress kennenzulernen. Das erste Spiel war allerdings sehr schwer für mich.

Frage: Beim zweiten Saison-Spiel gelang nun gegen die TSV Nord Harrislee ein 30:29-Erfolg.
Was waren für Sie die Highlights des Spiels ?

MBratenkowaFranziska Hipler: Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit „super-gut“ in der Abwehr gestanden. Das muß man unbedingt positiv hervorheben. Dann hat Antje hinten ein super Spiel gezeigt. Sie hat aus einer starken Abwehr heraus die entscheidenden Bälle für uns mitgehalten. Und aus einer starken Abwehr heraus kann man eben auch einen guten Angriff spielen, und dafür sind wir ebenfalls gelaufen. Man konnte sehen, dass vieles klappte – nicht zuletzt dank Franca Kühne. Das alles waren die entscheidenden Faktoren zum Erfolg.

Frage: Sie haben mittlerweile seit mehr als zwei Monaten Ihr „Zuhause“ in Wismar. Haben Sie sich inzwischen sportlich und persönlich gut in der Weltkulturerbe- und Hansestadt eingelebt ?

Franziska Hipler: Ja, ich habe mich inzwischen eingelebt. Ich weiß mittlerweile, wo die wichtigsten Geschäfte sind, und wo sich die prägnantesten Sehenswürdigkeiten Wismars befinden. Ich bin so weit auch zufrieden. Natürlich muß man mir und ich mir selber ebenfalls auch ein wenig Zeit zugestehen, dass ich mich hier finden kann. Aber im Großen und Ganzen bin ich in Wismar und bei der TSG angekommen.

Letzte Frage: Wie bewerten Sie das Leistungspotenzial der TSG Wismar 2009/10 ?

TSG WismarFranziska Hipler: Man sollte die Erwartungen trotz der beiden Auftaktsiege noch nicht zu hoch schrauben. Die anderen Spiele werden sicher nicht einfacher. Ich denke, wenn wir in die nächsten Spiele mit dem gleichen Kampf, wie in der ersten Halbzeit gegen Harrislee, gehen, werden wir noch viele gute Spiele machen. Nach wie vor bleibt aber der Klassenerhalt das erste Ziel.

Auch für die nächsten Spiele bestmögliche Erfolge für Sie und das TSG-Team !

Marko Michels

Fotos:

1.Die Gäste aus Harrislee unterlagen der TSG knapp mit 29:30. M.M.

2.Ein Aktiv-Posten bei der TSG war Susanne Möller. M.M.

3.Vor dem Spiel gab es das obligatorische „Hände schütteln“ … M.M.

4.Franziska Hipler, Neu-Zugang bei der TSG Wismar. M.M.

5.Jessica Oldenburg, Wismars „Ehemalige“, war am 26.September beim Spiel gegen Harrislee zu Gast in ihrer einstigen Heimatstadt. M.M.

6.Trainerin Mascha Bratenkowa motiviert ihre Spielerinnen nochmals. M.M.

7.Viel Kampfgeist bei der TSG Wismar – bereits in der Regional-Liga-Saison 2008/09. M.M.