Internationaler Tag der Roma am 8. April

Flüchtlingsrat fordert Abschiebungsstopp für Roma in den Kosovo
Anlässlich des Internationalen Tags der Roma am 8. April fordert der Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern die Landesregierung auf, von weiteren Abschiebungen von Roma in den Kosovo abzusehen und sich auf Bundesebene für einen generellen Abschiebungsstopp einzusetzen.

Ein Leben in Sicherheit und Würde bei ihrer Rückkehr ist nicht möglich. „Große Armut , Diskriminierung, Arbeitslosigkeit von 90 Prozent, Ausschluss vom sozialen Sicherungssystem und von ärztlicher Behandlung bestimmen nach wie vor die Lebenswirklichkeit von Roma im Kosovo“, so Ulrike Seemann-Katz, Vorstandsvorsitzende des Flüchtlingsrates MV .

Heute leben in der Bundesrepublik nach verschiedenen Schätzungen rund 10500 Sinti und Roma. In Mecklenburg-Vorpommern lebten 2009 rund 90 Roma mit einer Duldung in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Geschichte der Ausgrenzung und Verfolgung der Roma ist lang. Sie mussten um ihre Anerkennung als Verfolgte des Naziregimes kämpfen, obwohl ihre Verfolgung und massenhafte Ermordung zwischen 1933 und 1945 nicht bezweifelt werden kann. Und heute? Vor und während des Krieges kam es im Kosovo zu pogromartigen Ausschreitungen gegen Roma, so dass viele nach Deutschland flohen. Hier wurden sie als Bürgerkriegsflüchtlinge aufgenommen und leben bis heute hier, ohne das ihr Aufenthalt auf Dauer gesichert ist.

Hintergrundinformationen

Weltweit wird am 8. April der Romano Dives gefeiert, der Internationale Tag der Roma-Nation. Es wird der Jahrestag des ersten internationalen Kongresses der Roma in London (8. April 1971) gefeiert, bei dem die Romani Union gegründet wurde, die erste weltweite Organisation der Roma.

Die Diskriminierung der die Roma fing vor etwa 5 Jahrhunderten bei ihrer Ankunft in Europa an und erreichte ihren Höhepunkt im Porrajmos, dem Holocaust der Sinti und Roma, bei dem mindestens 500.000 Sinti und Roma in den Konzentrationslagern des Dritten Reichs ums Leben kamen. (Näheres siehe http://www.gfbv.it/2c-stampa/2006/060407de.html)

Doreen Klamann-Senz