INNO AWARD 2018 geht nach Greifswald für revolutionäres Desinfektionsverfahren

Minister Pegel würdigte Leistungen der Entwicklerteams

Preisträger 2018 des INNO AWARD
Foto: VTMV/Sington

Ende Juni 2018 wurde im Informatik Center Roggentin bei Rostock der Innovationspreis INNO AWARD 2018 verliehen, der seit 2013 jährlich vom Verbund der Technologiezentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern (VTMV) gemeinsam mit Wirtschaftspartnern ausgelobt wird.

„Der Förderpreis ist ein wirksames und wichtiges Instrument, das Engagement junger Forscher zu würdigen und den Wissenschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern weiter zu entwickeln“, betonte Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, der ein Grußwort zur Verleihung hielt.

20 kreative Entwickler-Teams hatten sich um den Preis beworben, der in mehreren Kategorien vergeben wurde. Der INNO AWARD ist mit insgesamt 18.000 Euro dotiert.

„Mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass das Niveau der wissenschaftlichen Entwicklungen und Gründerideen erneut ausgesprochen hoch ist. Es fiel schwer, sich zu entscheiden“, erklärte Dr. Wolfgang Blank, Vorsitzender des Verbundes der fünf großen Technologiezentren. Die drei Preisträger des INNO AWARD 2018 haben jeweils Patente auf ihre Arbeiten angemeldet.

Begeistert zeigten sich die Gewinner des 1. Preises des INNO AWARD 2018. Die Ehrung ging an das Team „Nebula Labs“ um Dr. Jörn Winter und Dr. Ansgar Schmidt-Bleker vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. in Greifswald (INP). Die Wissenschaftler haben sich zum Ziel gesetzt, ein revolutionäres Hände-Desinfektionsverfahren auf den Markt zu bringen. Die zum Patent angemeldete Technologie basiert auf Plasma, einem ionisierten Gas, und ist höchst wirksam.

Selbst sporenbildende Keime werden in Sekunden abgetötet. Diese Wirkung erzielt kein bislang zugelassenes Handdesinfektionsmittel. Die eingesetzte Substanz ist wasserbasiert, geruchsfrei und unbedenklich für die Umwelt.

Erstmals wurden beim INNO AWARD zwei 2. Preise vergeben. Eine der Auszeichnungen nahm die Neubrandenburger Firma Speed Care Mineral UG entgegen, die eine innovative Wundauflage entwickelte.

Diese ermöglicht eine besonders schnelle Blutgerinnung und lässt zudem das neuartige Pflaster nicht mehr auf der Wunde „kleben“. Firmen-Chef Dr. Joachim Schomburg meldete die mineralbasierte Wundauflage zum Patent an, die Zulassung zum Medizinprodukt ist in Arbeit.

Ebenfalls einen 2. Preis erhielt der Rostocker Diplomingenieur Hannes Mirow. Er tüftelte an einer Vorrichtung zum Abformen der Schienbeine, die maßgeschneiderte Schienbeinschützer möglich macht. Mit dem patentangemeldeten Verfahren bietet er die Lösung für Millionen von Fußballern, die sich mit rutschenden und sperrigen Schienbeinschützern plagen. Das Produkt hat der Erfinder „carboskin“ genannt.

Den erstmals vergebenen Nachwuchspreis nahmen drei Schüler von Rostocker Gymnasien (Lara Neubert, Leni Thermann und Adrian Schorowsky) für ReUse in Space entgegen.

Die naturwissenschaftlich interessierten Schüler forschten in den letzten beiden Jahren zum Recycling auf der Raumstation ISS. In Mecklenburg-Vorpommern gewannen sie den Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ und konnten kürzlich auch bundesweit einen der begehrten ersten Preise im Wettstreit der jungen Forscher erringen.

„Mecklenburg-Vorpommern darf stolz auf seine klugen Köpfe und viele geniale Ideen sein“, meinte ECOVIS-Vorstand Tom Streicher, der in der Jury mitwirkte. Er freue sich, die besten Ideengeber auszuzeichnen, und diese somit ein wenig bei der Umsetzung der Projekte zu unterstützen. Der Preis habe sich schon oft als Türöffner in der Wirtschaft erwiesen.

Der Wettbewerb um den INNO AWARD wird von Wirtschaftspartnern unterstützt. Dazu gehören der Unternehmer Jörg Sinnig, Gründer der SIV AG, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und das Beratungsunternehmern ECOVIS Grieger Mallison.

In den Gründer- und Technologiezentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurden seit 1990 knapp 1.200 Firmen gegründet und betreut. Zehntausende Arbeitsplätze entstanden in und um die Förderzentren, die mit erfahrenen Teams eine gute Infrastruktur und professionelle Beratung gewährleisten.

„Wir bieten Büro-, Labor- und Produktionsflächen für die Umsetzung innovativer Ideen, helfen bei der Finanzierung eines Projektes und der Beantragung von Fördermitteln. Die Technologiezentren sind im besten Sinne Dienstleistungszentren für Firmengründer und Jungunternehmer“, erklärte Petra Ludwig, Geschäftsführerin des Technologiezentrum Warnemünde.

In den vergangenen Jahren hat sich vor allem an den Hochschulstandorten des Landes ein effektiver Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirtschaft und zwischen den Unternehmen untereinander entwickelt. Zahlreiche Startups resultierten daraus.

Pressemitteilung / Verbund der Technologiezentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern (VTMV) / Öffentlichkeitsarbeit, Anette Pröber (red.)