Innen- und Sportminister Lorenz Caffier zieht positive Bilanz der SMK

Der Innen- und Sportminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier hat als Vorsitzender der Sportministerkonferenz (SMK) eine positive Bilanz der zweitägigen Beratung in Neubrandenburg gezogen.„Wir haben viele für den Sport wichtige Themenfelder beraten und Beschlüsse gefasst, die uns in der künftigen Arbeit weiter voran bringen werden,“ sagte der Minister zum Abschluss.

So sprachen sich die Sportminister für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit einer Karriere im Leistungssport mit der Schul- und Berufsausbildung aus. Als Vorsitzender SMK unterzeichnete Innen- und Sportminister Lorenz Caffier eine „Gemeinsame Erklärung von Kultusministerkonferenz, Sportministerkonferenz, Deutschem Olympischen Sportbund und Hochschulkonferenz“ zum Thema Spitzensport und Hochschulstudium. „Spitzensportler benötigen eine fundierte berufliche Qualifikation für Tätigkeitsfelder außerhalb des Sports nach ihrer aktiven Zeit. Hier sind weitere Anstrengungen erforderlich“, so Caffier. Die zentralen Handlungsfelder seien dabei die Hochschulzulassung (Zulassung zum gewünschten Studiengang und am gewünschten Studienort, der die erforderlichen Trainingsstätten bereithält) sowie die Studienorganisation und der Ablauf von Studium und Prüfungen.

Im Kampf gegen das Doping unterstrichen die Sportminister die Notwendigkeit, alles zu tun, um die Glaubwürdigkeit und öffentliche Akzeptanz nicht nur des Spitzensportes wieder herzustellen. Sie verständigten sich auf eine Erklärung zur Dopingbekämpfung. Neben der von den Ländern getragenen Präventionsarbeit ging es auch darum, wie im besonderen die Nationale-Anti-Doping-Agentur

(NADA) in ihrer Neuaufstellung unterstützt werden kann. Hier haben sich die Länder auf verschiedene mögliche Aktivitäten verständigt. Hierzu gehören neben der Verstärkung und Koordination gemeinsamer Anti-Dopingmaßnahmen und dem Aufbau einer unabhängigen Schiedsgerichtsbarkeit auch Beiträge zur Finanzierung des Haushaltes der NADA sowie die Zustiftung zum NADA-Stiftungskapital. Die SMK ist der Überzeugung, dass diese Förderung auch über das Jahr 2008 hinaus notwendig ist.

Die Sportministerkonferenz erwartet bei einer Erweiterung der Staatsziele im Grundgesetz, dass der Sport als Staatsziel verankert wird.

Ausführlich befasste sich die SMK mit den Thema Gewalt und Rassismus im Amateurfußball. Bund, Länder und Kommunen haben in den vergangenen Jahren im Zusammenwirken mit den Sportorganisationen bereits eine Vielzahl von Programmen und Projekten auf den Weg gebracht, um Gewalt aus den Stadien und von den Fußballplätzen zu verbannen. Diese reichen von Gewaltpräventionsprojekten für Schulen über integrative Angebote bis hin zu Fanprojekten im Fußball. Die SMK unterstützt den Beschluss der Innenministerkonferenz vom Mai dieses Jahres zum Thema Gewalt und Fußball, der einen gesamtgesellschaftlichen Präventionsansatz hervor hebt. Die Sportminister empfehlen die Konfliktlösungskompetenz der zumeist ehrenamtlich geführten Amateurvereine durch zielgerichtete Schulungen von Übungsleitern oder Schiedsrichtern zu stärken. Bei besonderen lokalen Schwerpunkten sprachen sich die Sportminister dafür aus, die im Nationalen Konzept Sport und Sicherheit festgeschriebenen Fanprojekte im Fußball auf den Amateurbereich auszudehnen.

Weitere Themen auf der SMK:

Integration
Die SMK sieht in der Integration von Zuwanderinnen und Zuwandern eine der großen Herausforderungen für die sportliche und gesellschaftliche Entwicklung der nächsten Jahre. Die SMK begrüßt und unterstützt den Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung, insbesondere die Teile, die sich mit dem Sport beschäftigen, werden von der SMK aktiv mitgetragen. Die Länder sollen Anstrengungen unternehmen, um die Rahmenbedingungen für die Integration durch Sport zu verbessern und Menschen mit Migrationshintergrund verstärkt für den Leistungssport zu gewinnen.

Kinder- und Jugendsport
Die SMK betont die Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das Ziel hier ist es, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit in den Bereichen Kindertagesstätten, Sportvereine, Sportverbände und Schulsport zu ergreifen.

Frauen Fußball WM 2011
SMK würdigt die Bemühungen der Bundesregierung und des DFB, das Großereignis nach Deutschland zu holen. Die SMK beabsichtigt, eine Arbeitsgruppe „Frauenfußball 2011“ einzurichten und den DFB bei der Durchführung der WM zu begleiten und unterstützen.

Demografischer Wandel
Die Bevölkerungsentwicklung verläuft regional sehr unterschiedlich. Es gibt für einen Zeitraum bis 2020 detaillierte Daten in den einzelnen Bundesländern zur Bevölkerungsentwicklung. Die großen Herausforderung, die der demografische Wandel mit sich bringt, wird durch eine Reihe sogenannter Kontextfaktoren noch erhöht (z.B. Bildung, Gesundheitswesen, Migration, Verkehrs- und Wohninfrastruktur). Die SMK sieht im demografischen Wandel aber auch Chancen, den Sport als Standortfaktor zu stärken. Die Rahmenbedingungen für den Breitensport, den Schulsport und den Leistungssport müssen erhalten und verbessert werden.

Sport und Europa
Die SMK zieht Bilanz der EU-Ratspräsidentschaft. Besondere Themen für den Sport waren z.B. die Dopingbekämpfung, Sport und Gewalt sowie Sport und Integration. Dem DOSB ist es mit seiner Aktion „Europa(s) Meister“ gelungen, das Anliegen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft besser in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. Die SMK befasst sich mit dem von der EU-Kommission angenommenen „Weißbuch des Sports“. Es stellt eine erste umfassende Initiative der EU-Kommission zum Thema Sport in Europa dar.

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes Dr. Thomas Bach berichtete über die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2008.

Der Sportdirektor des Deutschen Fußball Bundes Matthias Sammer hat auf der SMK seine Ausbildungs- und Elitekonzeption des DFB vorgestellt. Schwerpunkt seiner Ausführungen war nicht die Entwicklung und Förderung von Fußballtalenten. Vielmehr hob er die Bedeutung einer frühzeitigen sportlichen Förderung der Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter hervor und begründete seine Motivation, dafür einzutreten, Sport als Staatziel in das Grundgesetz aufzunehmen.

Alle Beschlüsse der 31. Sportministerkonferenz sind in Kürze nachzulesen unter der Internetadresse www.sportministerkonferenz.de.