In M-V sollen zehntausende Kormorane getötet werden

Minister Backhaus verkündete auf der Grünen Woche und auf dem Parlamentarischen Abend des Fischereiverbandes: 3.000 Kormoranpaare in Mecklenburg-Vorpommern seien ausreichend.

In unserem Land brüten etwa 15.000 Paare dieser Vögel. Sie sind durch die Europäische Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt. Ihre Kolonien befinden sich nahezu ausschließlich in Schutzgebieten.

Der Landesvorsitzende des NABU, Stefan Schwill, kommentiert die Wünsche des Ministers: „Die Vorstellungen des Ministers sind fachlich unbegründet und widersprechen selbst den Aussagen der eigenen Fachbehörde.“

Die Naturschutzverbände NABU, BUND und OAMV fordern von Minister Backhaus:

· Keine Eingriffe in Kolonien in Schutzgebieten

· Keine Eingriffe in Kolonien an der Küste

· Eingriffe im Binnenland nur bei Nachweis des konkreten wirtschaftlichen Schadens

· Beteiligung der Naturschutzverbände bei jedem Eingriff in Kolonien

· Grundlagenforschung zur Verbesserung der Datenlage zum Kormoran

Die Naturschutzverbände fordern den Minister nachdrücklich zur Versachlichung der Diskussion auf. Die Vorschläge des Ministers sind eine völlig unnötige Provokation. Sie sind geeignet dem Ansehen Mecklenburg-Vorpommerns in Deutschland und Europa erheblich und dauerhaft zu schaden.