Im Rückspiegel: Die Turn-Wettkämpfe der „Europaspiele“ 2015

Deutsches Team mit fünf Medaillen

Die „Europaspiele“ 2015 in Baku sind fast wieder Geschichte – das gilt auch für die dortigen Wettkämpfe im Turnen. So wurden 34 Entscheidungen in den Turnbereichen „Akrobatik“, „Aerobic“, „Geräteturnen“, „Rhythmische Sportgymnastik“ und „Trampolinturnen“ ausgetragen, wobei insgesamt 446 Sportlerinnen und Sportler vom 14.Juni bis 21.Juni im Turnen um Gold, Silber, Bronze und gute Platzierungen wetteiferten.

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Zwischen „Akrobatik“…

Je dreimal Gold gab es dabei für Belgien (Frauen-Gruppe: Kaat Dumarey, Julie Van Gelder, Ineke Van Schoor) und Russland (Mixed-Gruppe: Marina Tschernowa, Georgi Pataraya) in der „Akrobatik“.

…und „Aerobic“

In der „Aerobic“ schafften Spanien (Mixed-Paare: Sara Moreno, Vicente Lli) und Ungarn (Mixed-Gruppe: Panna Szollosi, Dora Lendvay, Dora Hegyi, Balazs Farkas, Daniel Bali) die Siege.

Das „Geräte-Turnen“ im Blick

Im „Geräteturnen“ überzeugten insbesondere die Turnerinnen und Turner aus Russland, der Ukraine, Aserbaidschan, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz.
Die Russin Alija Mustafina belegte erste Plätze im Einzel-Mehrkampf, mit dem Team sowie am Stufenbarren. Die Schweizerin Giulia Steingruber triumphierte beim Sprung und am Boden.
In den Herren-Konkurrenzen siegte Russland im Team-Wettbewerb. Der Ukrainer Oleg Wernjajew war hingegen der Beste im Einzel-Mehrkampf und beim Sprung.

Aus deutscher Sicht präsentierte sich einmal mehr Fabian Hambüchen in herausragender Form. Fabian wurde die Nummer eins am Reck und die Nummer zwei am Boden. Auch die deutschen Frauen überzeugten mit Platz zwei im Team-Contest (Elisabeth Seitz, Sophie Scheder, Leah Griesser). Sophie Scheder jubelte zudem über Silber am Reck.

In der „RSG“ und auf dem „Trampolin“ überragend – Russland

Große Erfolge feierte Russland in der „Rhythmischen Sportgymnastik“ mit acht von neun Goldmedaillen. Allein Weissrussland durchbrach hier die russische Erfolgsserie. Beeindruckend waren dabei die Leistungen von Jana Kudrjawtsewa, die viermal Gold gewann.

Auch das „Trampolin-Turnen“ war in russischen „Händen“ – alle vier Goldenen gingen nach Russland. Mit je zwei Goldenen waren dort Dimitri Uschakow und Jana Pawlowa ganz große Klasse. Für „Team Germany“ sorgte das Trampolin-Duo Martin Gromowski/Kyrylo Sonn (Herren-Synchron) für Bronze.

Das Turn-Resümee von Baku

Die erfolgreichste Turn-Nation war letztendlich Russland mit 30 Medaillen, darunter 18 x Gold. Das deutsche Turn-Team kam auf 5 Medaillen, darunter 1 x Gold. Insgesamt errangen Athletinnen und Athleten aus 20 Ländern die Turn-Medaillen in Baku.

Zwölf Staaten freuten sich dabei über eine oder mehrere Turn-Medaillen. Ein Beweis dafür, wie beliebt die einzelnen Teil-Bereiche des Turn-Sportes auf dem „alten Kontinent“ sind.
Aber: In Baku fehlten die großen Turn-Nationen aus „Übersee“, die USA, China, Japan oder Korea. Auch die Turnerinnen und Turner aus dem Gastgeber-Land der nächsten Olympischen Spiele 2016, aus Brasilien, werden ernsthafte Medaillen-Konkurrenten für die europäischen Athletinnen und Athleten sein. Dazu kommen noch starke Einzel-Starterinnen und Einzel-Starter aus Kuba, Australien, Kanada…

Die baldigen WM im „Geräte-Turnen“ in Glasgow vom 23.Oktober bis 1.November werden also mehr als spannend

Fabian Hambüchen zog indes ein positives Fazit der „Europaspiele“. Nach Fabians Meinung seien diese „super organisiert gewesen, wie ein kleines Olympia“. Für ihn bedeuten die dortigen Erfolge „eine Riesenmotivation, einen Riesen-Push“ für die kommenden Herausforderungen, zumal er zuvor im März mit einer Grippe zu kämpfen hatte. Die Goldmedaille am Reck sei zudem „der Hammer“, die ihn „überglücklich mache“.

Na dann, auf zu erfolgreichen WM in Glasgow!

Marko Michels

Foto/Michels: Spannend wird es bei den Turn-WM (Geräte-Turnen) 2015 in Glasgow – 2007 fanden diese in Deutschland, in Stuttgart statt (Impression).