Im Blickpunkt: Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald

Nachgefragt bei Katja Kottwitz


Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald lockt seit 1456 mit Wissen. Und seit 559 Jahren kommen Studentinnen und Studenten aus allen Teilen Deutschlands und der Welt nach Greifswald. Seit dem Jahr 2000 gibt es aber mittlerweile auch das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, das sich ergänzend der Forschung und Wissenschaft widmet.

Nachgefragt bei Katja Kottwitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin, zuständig auch für die Öffentlichkeitsarbeit des Wissenschaftskollegs

K.Kottwitz über die Bedeutung des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs, das Konzept des Wissenschaftskollegs und Kooperationen mit der Universität Greifswald

„Unabhängige wissenschaftliche Einrichtung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung…“

Frage: Seit 15 Jahren besteht das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald. Welche Bedeutung hat dieses für den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Greifswald?

Katja Kottwitz: Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald stellt eine unabhängige wissenschaftliche Einrichtung dar, die – dem Gründungsgedanken folgend – Wissenschaft und Forschung an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald fördern und die Universität in ihrem Bemühen unterstützen soll, ein international sichtbares Profil zu gewinnen.

Darüber hinaus soll das Kolleg auch der wissenschaftlich interessierten Bürgerschaft Greifswalds Impulse geben. Herr Professor Dr. h. c. mult. Berthold Beitz, der in der Nähe von Greifswald geboren wurde und von dem die Initiative zur Gründung des Kollegs ausging, hat hierfür das Bild der „geistigen Hanse“ geprägt, womit auch die enge Vernetzung des Kollegs mit den Ländern und Regionen des Ostseeraums betont wird.

Frage: Welche Schwerpunkte werden bei Ihnen gesetzt?

Katja Kottwitz: Das Konzept des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs ruht auf drei Säulen:
dem Veranstaltungsprogramm mit Tagungen, Sommerschulen, Workshops, Vortragsreihen, öffentlichen Vorträgen und Ausstellungen, der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses beispielsweise im Rahmen des Jungen Kollegs Greifswald und dem für das Kolleg zentralen Alfried-Krupp-Fellows-Programm. Dieses ermöglicht Gastwissenschaftlern für ein halbes oder ein akademischen Jahr nach Greifswald zu kommen und hier, unabhängig von anderen akademischen Verpflichtungen, mit Greifswalder Wissenschaftlern an einem selbstgewählten Projekt zu forschen.

Frage: Wie ist eigentlich die Kooperation mit der Ernst-Moritz-Arndt-Universität?

Katja Kottwitz: Zu vielen Einrichtungen der Universität Greifswald besteht ein enges Kooperationsverhältnis. So werden gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Vortragsreihen mit mehreren Vorträge pro Semester durchgeführt, wobei die Reihen mit den Lehrveranstaltungen der Wissenschaftler thematisch verknüpfen werden, um insbesondere Studierende zu attrahieren. Auch viele der im Kolleg stattfinden Tagungsprojekte werden von Vertretern der Universität im Kolleg durchgeführt.

Frage: Welche Veranstaltungshöhepunkte wird es bei Ihnen in den kommenden Wochen bzw. Monaten noch geben?

Katja Kottwitz: Bereits am 30. Juni 2015 spricht der renommierte Thomas-Mann-Forscher Professor em. Dr. Hans Rudolf Vaget unter dem Titel „Welteroberne Todestrunkenheit“ über Thomas Mann und Tristan und Isolde.  Des Weiteren wird am 15. Juli 2015 der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Ferdinand Kirchhof, einen Vortrag über den Demographischen Wandel als Herausforderung für das Recht halten.

Die diesjährige Sommerschule „Ukrainicum“, welche vom 10. bis zum 22. August 2015 stattfindet, beschäftigt sich unter dem Titel „Beyond War and Peace“ u.a. mit den Konfliktsituationen, in denen sich die Zivilgesellschaft in der Ukraine derzeit befindet.

Frage: Ein Blick in die Zukunft… Welche Ziele hat das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg für die kommenden Jahre?

Katja Kottwitz: Das Kolleg wird auch zukünftig versuchen, internationale Wissenschaftsbeziehungen, insbeson­dere im Ostseeraum und in Mittel- und Osteuropa, zu stärken, dem Wissenschaftsstandort Greifswald weiter Profil und Attraktivität zu verleihen und ein Forum für wissenschaftlichen Austausch zu bieten.

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg für Sie und für das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald!

Marko Michels