Zwischen „Klassik-Tagen“, „Folkloretanzfest“, „boulevART“, weiteren Gastspielen und einem russischen Ballett-Abend
Wismar ist nicht nur Weltkulturerbe- und Hansestadt, nein, Wismar ist durchaus auch eine Theater-Stadt mit großer Tradition. Bereits vor 554 Jahren, 1464, gab es hier erste Aufführungen.
Theater Wismar mit großer Tradition
Das 1842 eröffnete und nach Plänen von Heinrich Thormann entstandene Theater im klassizistischen Stil, unweit des historischen Marktplatzes, erfreute sich mehr als 100 Jahre großer Beliebtheit. Leider wurde es im Januar 1948, also vor 70 Jahren, ein Opfer der Flammen.
Die heutige Theater-Stätte, der Umbau einer ehemaligen Infanterie-Kaserne an der heutigen Bürgermeister-Haupt-Straße, wird nunmehr bereits seit 1948 genutzt und erhielt 2008 ein neues Theater-Foyer. Zudem wurde in den letzten Jahren unter anderem auch der Zuschauer-Saal komplett modernisiert.
25000 Zuschauer im Jahr 2017
Das Erfreuliche daran: Das modernisierte Theater Wismar wird hervorragend angenommen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Seit der Wiedereröffnung im Dezember 2014 stiegen die Zuschauer-Zahlen kontinuierlich. Kamen in den Jahren 2015 und 2016 jeweils 22000 Kultur-Interessierte zu den Veranstaltungen des Theaters Wismar, so waren es rund 25000 im Jahr 2017. Auf dem Programm 2017 standen insgesamt 131 Vorstellungen aus den Bereichen „Theater“, „Konzerte“, „Comedy“ und „Jugendtheaterprojekte“.
Auch 2018 ein vielseitiges Jahr am Theater Wismar
Zahlreiche interessante Vorstellungen und Aufführungen des Theaters Wismar gab es bereits 2018 und gibt es auch in den kommenden Sommer-Monaten. Zwischen dem 1.Juni und 3.Juni wird im Rahmen des Jugendtheaterprojektes das „High School Musical“ im Großen Haus der Spielstätte am Campus der Hochschule Wismar präsentiert. In der Sankt-Georgen-Kirche konzertieren dann am 9.Juni unter der Leitung von Richard Egar Solisten der NDR Radiophilharmonie.
Auch die Klassik-Tage in der Wismarer Sankt Georgen-Kirche sind aus dem sommerlichen Kulturkalender in M-V nicht mehr wegzudenken. Programmpunkte sind in diesem Jahr in Wismar „Der Drache“ von Jewgeni Schwarz (5.Juli-28.Juli) und Hofmannsthals „Jedermann“ (2.August-11.August).
Für die kleinen Theater-Fans gibt es am Theater Wismar ebenfalls Angebote. So zeigt das Puppentheater Schlott auf der Kammerbühne des Theaters am 10.Juli, am 11.Juli, am 16.Juli und am 17.Juli das berühmte „Rotkäppchen“, die auch für größere und ganz große „KInder“ geeignet ist.
Einen besonderen kulturellen Höhepunkt gibt es im Theater zudem am 13.Juli. An diesem Tag wird der multikulturelle Gedanke kulturell gelebt – beim 29.Internationalen Folkloretanzfest für das Land Mecklenburg-Vorpommern.
Ein weiterer Höhepunkt ist dann das 12.Internationale Straßentheaterfest „boulevART“, das am letzten Juli-Wochenende 2018 in der Altstadt und am Alten Hafen in Wismar stattfinden wird. Dieses Straßentheaterfest wird dabei von der „Lebenshilfe gGmbH Kunst und Kultur“ gemeinsam mit dem Theater Wismar organisiert, bei dem circa 2000 behinderte und nicht behinderte Künstlerinnen bzw. Künstler aus Europa und Übersee ihr Können unter Beweis stellen werden.
Sie verwandeln sowohl die Altstadt als auch den Alten Hafen zu einer großen Open-Air-Bühne und zu Orten grenzüberschreitender Begegnungen, wie es nicht zuletzt in der Eigenwerbung des Straßentheaterfestes 2018 heißt.
Blick auf das Theater-Geschehen im Herbst/Winter
Zwar steht erst einmal das sommerliche Theater-Geschehen im Fokus, aber die kulturellen Blicke sind nicht zuletzt schon auf das herbstliche und winterliche Programm gerichtet.
Einige Gastspiele werden dann wieder auf der Agenda des Theaters Wismar stehen, so „Hammerfrauen – Das Musical“ mit Isabel Varell und Caroline Beil am 25.September, die vierte Wismarer Lach-Nacht am 5.Oktober, „Die große Johann-Strauss-Revue“ am 6.Oktober, Travestie-Shows am 6.Oktober, 12.Oktober, 13.Oktober bzw. 14.Oktober, Leipziger Kabarett mit den „academixern“ am 18.Oktober oder Comedy mit „Baumann und Clausen“ am 28.Oktober. Natürlich fehlen die beliebten Vorstellungen der Niederdeutschen Bühne Wismar und das Weihnachtsmärchen für die Jüngeren ebenfalls nicht.
Russischer Ballett-Abend Ende November
Ein weiterer Höhepunkt folgt Ende November, zur vorweihnachtlichen Zeit. Am 30.November wird es einen besonderen Ballett-Abend im Großen Haus des Theaters Wismar geben.
Das „Russische Ballett-Festival Moskau“ präsentiert an diesem Tag „Schwanensee“ von Peter Tschaikowsky.
Nicht nur für den Veranstalter ist dieser Ballett-Abend ein Muß: „Der „Schwanensee“ verkörpert alles was klassisches russisches Ballett ausmacht: Anmut, Grazie und vor allem tänzerische Perfektion. Die unvergleichbare Musik von P.I. Tschaikowsky vereinigt sich mit dem gefühlsstarken Tanz zu einer eigenen Sprache, die jeder unmittelbar versteht. Das Zusammenspiel von Liebe und Sehnsucht, Einsamkeit und Eifersucht, Wut, Schmerz und Glück fasziniert seit Generationen von Theaterbesuchern immer wieder aufs Neue. … Lyrisches und Tragisches, Festliches und Intimes in dem stimmungsvollen Ambiente der „weißen Bilder“ am See im Kontrast zu den prachtvollen und farbenfrohen Kostümen am Königshof, versprechen einen abwechslungsreichen festlichen Abend des großen russischen klassischen Balletts.“
Die russischen Ballett-Abende unmittelbar vor Weihnachten sind am Theater Wismar mittlerweile, seit zehn Jahren, eine gute Tradition. Anfang Dezember 2008 begeisterte die „Staatliche Ballett-Akademie“ aus Perm mit Tschaikowskis „Nußknacker“ das Wismarer Publikum. 550 Zuschauer feierten damals im restlos ausverkauften Großen Haus des Theaters Wismar einen herausragenden Ballett-Abend.
Und „Schwanensee“ des „Russischen Ballett-Festivals Moskau“ wird Ende November 2018 an diesen Erfolg sicher anknüpfen.
Marko Michels