IHK sieht gute Aussichten für die Gesundheitswirtschaft

70.000 neuen Stellen deutschlandweit

IHK zu Schwerin – Der aktuelle Branchenreport der Industrie- und Handelskammern rechnet deutschlandweit mit rund 70.000 neuen Stellen in der Gesundheitswirtschaft. Die guten konjunkturellen Aussichten der Branche führen aus Sicht der IHK zu Schwerin auch in Westmecklenburg zu weiteren Arbeitsplätzen.

Die Befragung von bundesweit rund 1.000 Unternehmen der Medizintechnik, der Gesundheits- und sozialen Dienste, der Pharmazeutischen Industrie sowie des Handels mit Gesundheitsgütern ergab eine weitgehend gute Einschätzung der Geschäftslage. Lediglich die Sorgen zur konjunkturellen Entwicklung, die Sparkurse einiger Exportmärkte sowie hohe Energie- und Rohstoffpreise sorgen für Eintrübungen. Die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten ist aber vergleichsweise konjunkturunabhängig. In Deutschland können davon besonders die Unternehmen der Gesundheits- und sozialen Dienste profitieren. Dieses Segment wird angesichts des demografischen Wandels weiter wachsen.

Der bundesweit positive Ausblick der Branche ist in Anbetracht einiger Erfolgsgeschichten und der Aufbruchsstimmung auch im Bereich der IHK zu Schwerin spürbar. „Die Gesundheitswirtschaft hat sich in Westmecklenburg bereits gut etabliert. Mit seinem riesigen Potenzial befindet sich dieser Wirtschaftszweig aber immer noch in der Anlaufphase“, schätzt Angela Preuß, Geschäftsbereichsleiterin der IHK zu Schwerin, ein. Die Entwicklungsschwerpunkte werden gegenwärtig mit einer vom Regionalen Planungsverband Westmecklenburg initiierten Potenzialanalyse herausgearbeitet. Als Mitglied der begleitenden Lenkungsgruppe unterstützt die IHK zu Schwerin diese Untersuchung. Besonders die Medizintechnik besitzt aus Sicht der Fachleute eine große Kompetenz in der Region. „Diese Unternehmen sind mit Nischenprodukten stark spezialisiert, dabei haben einige Anbieter auf dem Weltmarkt bereits eine führende Position“, so Preuß.

Neben dem produzierenden Bereich kann der Region auch ein gutes Niveau der Gesundheitsdienstleistungen sowie der Möglichkeiten für Forschung, Studium und Ausbildung bescheinigt werden. Noch großes Potenzial sieht die IHK für eine verbesserte Zusammenarbeit in der Region.

„Wir benötigen deutlich mehr Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Zweigen der sehr heterogenen Branche Gesundheitswirtschaft“, meint Preuß und unterstreicht, dass es zum Beispiel möglich sein müsse, jungen Menschen in der Ausbildung Praktika in den Kliniken, Medizintechnikunternehmen oder Pflegeeinrichtungen zu vermitteln und so Möglichkeiten aufzuzeigen, vor Ort eine interessante Arbeit nach Abschluss der Ausbildung zu finden. Mehr als bisher müssten auch Forschung und Entwicklung neuer Produkte für eine älter werdende Bevölkerung in den Mittelpunkt gestellt werden.