IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2009

Wirtschaftslage in Mecklenburg-Vorpommern stabil, aber kräftige Stimmungsabkühlung erwartetDie Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern schätzen zum Jahresbeginn 2009 ihre Geschäftslage überwiegend befriedigend bis gut ein. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der drei Industrie- und Handelskammern des Landes hervor. Auch gibt es keine beunruhigenden Meldungen für den
Arbeitsmarkt: Rund drei Viertel der Unternehmen geben an, das Beschäftigungsniveau halten oder sogar ausbauen zu wollen. In die aktuelle Konjunkturumfrage wurden über 2500 Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern einbezogen. Die IHK-Umfrage fand vorwiegend im Januar 2009 statt.

„Fast ein Drittel der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern bewerten ihre derzeitige Geschäftslage gut. Weitere 48 Prozent sind zufrieden“, so der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Klaus-Michael Rothe. Damit hat sich die Einschätzung der Wirtschaftslage im Vergleich zum Herbst 2008 kaum geändert. Stabilisierend wirken sich nach wie vor Auftragslage und Nachfrage aus der Industrie und aus dem Dienstleistungssektor aus. Deutlich negativ ist dagegen der Trend bei den Verkehrsunternehmen – durch die nochmals gestiegene Maut, die im Jahresdurchschnitt hohen Kraftstoffpreise und ein aktuell deutlicher Auftragsrückgang.

Als schwierig ist die Situation in der Schifffahrt und im Schiffbau zu bezeichnen. Durch den weltweiten Rückgang der Frachtraten besteht derzeit eine Überkapazität an Schiffsraum die zu nichtauskömmlichen Frachtraten führt, die wiederum Auswirkungen auf Schiffsneubauaufträge ab 2010 haben wird. Die derzeitigen Produktionen der Werften und deren Finanzierung scheinen gesichert zu sein.

Branchenübergreifend beurteilen die Unternehmen die Zukunftsaussichten eher als ungünstig. Die Geschäftserwartungen für die kommenden 12 Monate sind in allen Wirtschaftsbereichen gefallen. 43 Prozent aller befragten Unternehmen erwarten, vom konjunkturellen Abschwung erfasst zu werden. Dabei gehen sie vor allem von der Zurückhaltung beim Kaufverhalten der Kunden aus, kalkulieren teilweise auch Forderungsausfälle ein. Besonders die Verkehrs-, Handels- und Bauunternehmen berichten über eine weitere Verschlechterung des Geschäftsklimas.

Dagegen sind die Exporterwartungen gegenüber dem Herbst 2008 unverändert. Vom weltweiten Einbruchs im Außenhandel sind die exportierenden Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise geringer betroffen. 70  Prozent der exportierenden Unternehmen gehen nach wie vor von gleichbleibenden oder steigenden Auslandsabsätzen aus. Im Auslandsgeschäft etablierte Unternehmen verfügen oft über feste Lieferverträge und betrachten ihr Exportgeschäft in den nächsten 12 Monaten als weitgehend gesichert. Andere Unternehmen haben sich einen ausländischen Markt gerade erst neu erschlossen und verbreitern damit auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Basis ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten.

Die Investitionspläne sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies ist jedoch vor allem darauf zurückzuführen, dass bereits in den konjunkturell guten Jahren 2007 und 2008 größere Investitionsprojekte durchgeführt wurden. Kapazitätserweiterung und Produktinnovation sind aber nach Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Investitionspläne.

Trotz der wirtschaftlich schlechten Lage bleiben die Beschäftigungsplanungen der Unternehmen bleiben weitestgehend robust. Fast drei Viertel aller Unternehmen geben an, ihre Beschäftigung halten oder sogar steigern zu wollen. Besonders positiv fällt das Ergebnis für das Dienstleistungsgewerbe aus: In dieser Branche gehen 84% der Unternehmen für die kommenden 12 Monate von einer gleichbleibenden, wenn nicht sogar wachsenden Mitarbeiterzahl aus.