IG Metall fordert Treuhandlösung für nicht abgenommene Schiffe

Blankau: „Zukunftsfähigkeit des Schiffbaus nicht durch Entlassungen aufs Spiel setzen“

Die IG Metall Küste hat Werften und Zulieferbetriebe aufgefordert, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Arbeitsplätze im Schiffbau zu erhalten.

„Die Unternehmen dürfen die Zukunftsfähigkeit der Branche nicht durch Entlassungen aufs Spiel setzen“, sagte Bezirksleiterin Jutta Blankau auf einer Konferenz in Hamburg. Die qualifizierten und motivierten Arbeitnehmer seien die wichtigste Ressource der deutschen Schiffbau-industrie.

Wadan-Werft WismarVon den Banken verlangt die Gewerkschaft, die während der Bauzeit der Schiffe nötige Finanzierung zur Verfügung zu stellen. „Ohne diese Kredite können die Werften nicht existieren“, so Blankau. Die Finanzierung von Schiffen dürfe nicht daran scheitern, dass sich die Banken auf Staatskosten sanieren, aber der Industrie ihre Unterstützung verweigern.

Die IG Metall Küste befürchtet, dass Werften durch nicht abgenommene Schiffe in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten. Die Gewerkschaft macht sich deshalb für eine staatliche Treuhandlösung stark. „Die Schiffe sind reale Werte, die bei einer anziehenden Konjunktur wieder verkauft werden könnten“, erklärte die Bezirksleiterin.

Nach Meinung der IG Metall Küste muss die Schiffbauindustrie verstärkt auf umweltgerechte Produkte setzen. „Von der Bundesregierung brauchen wir strategische Anreize, damit Reeder umweltfreundliche und e-nergieeffiziente Schiffe in Auftrag geben“, sagte Blankau.

Denkbar sei beispielsweise ein Förderprogramm zur Abwrackung oder Umrüstung alter und umweltschädlicher Schiffe. Außerdem fordert die Gewerkschaft eine auftragsunabhängige Vergabe von Innovationsbeihilfen. „Die Branche müsse jetzt neue Produkte entwickeln, um möglichst bald neue Aufträge zu akquirieren“, so die IG Metall-Bezirkschefin.

Auf Einladung der IG Metall Küste hatten sich heute in Hamburg mehr als 60 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen, um über die Zukunft der Schiffbauindustrie zu diskutieren.

F.: Wadan-Werft in Wismar. mm