Ich bin ein Star, holt mich hier raus!

„Star“ ist der Vogel des Jahres 2018 – auch in M-V

Jetzt ist es also amtlich: Der „Star“ ist der „Vogel des Jahres 2018“! Sofort war natürlich die AfD zur Stelle und kommentierte trocken: „Wenn Deutschland schon keinen Nobelpreis 2017 erhielt, so ist schießt doch wenigstens der deutsche Star den Vogel ab!“. Das ist natürlich ein Irrtum…

Denn: Der Star lebt nicht nur in ganz Europa, sondern ist weltweit zu Hause. Also, kein „Globetrottel“, sondern ein echter geflügelter „Globetrotter“, was ja in Zeiten der „Globalisierung“ und der „offenen Grenzen“ nur ein Vorteil sein kann.

Einige Kommentatoren bemerkten zur Wahl des Staren zum „Vogel des Jahres“ enttäuscht: „Das ist ja nur ein Allerweltsvogel!“. Fürchterlich so etwas. Das sind nämlich genau die Kommentare, die offensichtlich machen, warum immer mehr Menschen und Vögel „Linksaußen“ und „Rechtsaußen“ wählen. Die Medien nehmen die Ängste, Nöte und Sorgen weder der „Allerweltsvögel“ noch der „Allerweltsbürger“ ernst… Und wundern sich dann, wenn die Lage ist, wie sie ist.

Dabei ist der Star auch ein echter Könner, denn er hat das Talent, andere Vögel zu imitieren. Hört man ihn, so glaubt man die Stimme einer englischen Nachtigall, einer französischen Lerche, eines russischen Habichts, eines amerikanischen Wanderfalken oder mitunter sogar die Stimme der deutschen Bundeskanzlerin zu vernehmen… Wenn er dann zu „Wir schaffen das!“ und „Uns geht es gut!“ trällert, glaubt man, inmitten der aktuellen Debatte zur „Lage der Nation“ im Deutschen Bundestag zu sitzen.

Überhaupt passt dieser Vogel in die Zeit. Er ist nämlich ein ganz gewiefter Kapitalist. Lässt über das ganze Jahr andere die Kirschbäume hegen sowie pflegen und sind diese dann zur Erntezeit reif, bedient er sich als Erster und wird dick bzw. rund. Das beweist, dass der Star auch sehr gelehrig ist, denn das schaute er sich von unseren Volksvertretern und den Firmenbossen der Großkonzerne ab, die ähnliches praktizieren. Nur sind es bei denen keine Kirschen, denn oft haben dieses nichts auf selbiger…

Tja, führt man diesen Gedanken weiter fort, ist der Star tatsächlich die/der „Angela Merkel“ der Vogelwelt. Diese ließ mit der „Agenda 2010“ der Schröder-SPD ebenfalls andere die politische Drecksarbeit verrichten, um dann deren (faule) Früchte zu ernten. Anschließend wurde sie viermal zur Nummer eins in Deutschland gewählt.

Da hat der Star also noch einige erfolgreiche Wahlen vor sich. Doch der Medien-Hype um ihn ist dem Helden der Lüfte, zumindest in Deutschland, nicht geheuer und geht ihm tierisch auf die Federn. Sein letzter Kommentar daher: „Ich bin ein Star! Holt mich hier raus…“

Der Ausreise-Antrag in die Schweiz ist schon gestellt…

Marko Michels

Foto (Michels): Zwei Stare als getarnte Enten auf dem Weg in die Schweiz.