ICE-Zugtaufe am 31. Juli 2010 im Ostseebad Heringsdorf

Diesel-ICE als Botschafter der Insel Usedom unterwegs

Die Gemeinde Ostseebad Heringsdorf übernimmt am 31. Juli die Patenschaft über einen ICE TD der Deutschen Bahn. Der Bürgermeister der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf, Klaus Kottwittenborg, wird gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, und dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für das Land Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Joachim Trettin, den Akt der feierlichen Namensgebung traditionell mit einer Flasche Menger-Krug-Sekt vornehmen. Der neue Zugname wird zusammen mit dem Stadtwappen auf beiden Seiten des Fahrzeuges und an beiden Zugenden angebracht. In Kooperation mit der Dänischen Staatsbahn (DSB) fahren diese bis zu 200 Kilometer pro Stunde schnellen Diesel-ICE`s je nach Disposition zwischen Berlin, Hamburg und Kopenhagen beziehungsweise Aarhus sowie innerdänisch zwischen Nyköbing und Kopenhagen.

Zur Gemeinde Heringsdorf gehören die drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin auf der Insel Usedom. Die Vorzüge der Sonneninsel Usedom, darunter auch der 42 Kilometer lange und bis zu 70 Meter breite feine, weiße Sandstrand und die Strandpromenade zwischen den Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, die zum Flanieren einlädt, wusste schon das „Who is Who“ des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu schätzen. Einer der berühmtesten Gäste, die im frühen 20. Jahrhundert gern und vor allem bequem mit der Bahn auf die Insel Usedom reisten, war wohl Heinrich Mann, der 1923 von Heringsdorf, einem „Berliner Vorort“ schwärmte: „Drei und eine halbe Stunde Bahnfahrt, und man findet ein schönes, bequemes Hotel- und Villenviertel gleich an der See“, während sich Kurt Tucholsky „Vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße“ erträumte. Und tatsächlich: Von Berlin aus war man innerhalb kürzester Zeit auf der Sonneninsel – mit der Bahn ging es über die Karniner Hubbrücke, die 1945 gesprengt wurde und für deren Wiederaufbau sich heute ein Aktionsbündnis einsetzt.

Susanne Gahr