Hurra, die Renten sind sicher!

Alles wird gut, wir schaffen das…

Schade, dass es in Deutschland nicht diese gewisse humoristische Leichtigkeit, dieses gewisse Distanz zu sich selbst und diese gewisse Selbstironie gibt, die den Britinnen und Briten so eigen ist. Unvergessen ist der Auftritt von Eric Idle bei der Abschlußfeier der Olympischen Spiele 2012 in London mit seinem Song „Always Look On The Bright Side Of Life“.

Wir können auch „Humor“?!

Heute erfolgte jedoch eine deutsche humoristische Einlage. Und damit ist alles schon gesagt. Die Deutschen und Humor. Ein NO GO. Eher gefrieren auf Island die Geysire.

Da intonieren Arbeitsministerin Nahles und SPD-Kanzlerkandidat Schulz, dessen Beliebtheitswerte so kräftig sinken, wie der eigene Kontostand, doch den alten misslungenen Song „Die Renten sind sicher…“ Also, ein schlechter Witz wird nicht besser, wenn man ihn ständig wiederholt! Der Nobby Blüm lässt grüßen!

Es ging doch nicht um die Pensionen…

Haben sich die Beiden etwa vertan? Es ging doch nicht um die Pensionen für unsere Sp(r)itzenkräfte, sondern um RENTEN. Das ist etwas gänzlich anderes. Die Renten sind etwas, für das man sein Leben lang hart arbeiten mußte, sind etwas, für das man Beiträge entrichten mußte – und nichts, was  Parteibuch-Soldatinnen und -Soldaten im öffentlichen Dienst bekommen, nur weil sie als Günstlinge von irgendwelchen einflußreichen Apparatschiki protegiert wurden.

Diese treten aber in schnödem Ton selbstgefällig vor die TV-Kameras  und wollen den heutigen Arbeitenden die Welt erklären. Das geht dann so: „Wer in seinem Leben hart gearbeitet hat, soll zum Lebensfinale auch eine gute Rente erhalten!“.

An der Realität vorbei

Dass aber viele extrem schuften, sogar ohne Geld, jahrelang, sich für die Gesellschaft selbstlos engagieren – das zählt nicht. Ebenso wenig die Tatsachen, dass viele zudem für wenig Geld hart arbeiten müssen oder als Ein-Euro-Jobber oder als geringfügig Beschäftigter oder als Teilzeitkraft, weil die wirklich gut dotierten Posten natürlich „unter der Hand“ vergeben werden. Wehe dem, der kein „Vitamin B“, also Beziehungen, für entsprechende Positionen im öffentlichen Dienst aufweist, der muß sehen, dass andere, ganz ohne Berufsabschluß, mit nicht vorhandener abgeschlossener Lehre oder nicht abgeschlossenem Studium, höchste Positionen erhalten.

„Denen“ geht es dann wirklich gut, „die“ können dann wirklich über das berühmte „Wir-schaffen-das!“ schwadronieren, „die“ brauchen sich um ihre Zukunft keine Sorgen zu machen!

„Märchenerzähler“ mehr als überflüssig

Nur, von „denen“ sollte man sich nicht Märchen erzählen lassen, das berühmte „Märchen von den sicheren Renten“.

Das erinnert schon an den alten Herrn von 76 Jahren, der einst zum Urologen seines Vertrauens ging. Der betagte Herr hatte diesen, nachdem ihm seine junge Gattin erzählte, dass sie schwanger sei, gefragt: „Herr Doktor, wie kann das sein? Meine Frau ist 31 Jahre, ich bin 76 und – was soll ich Ihnen erzählen – sie ist schwanger geworden. Wie kann so etwas nur möglich sein?“ …Der Urologe seines Vertrauens antwortet ihm: „Werter Herr, stellen Sie sich vor, Sie spazieren im Wald, erblicken einen Hasen, heben ihren Krückstock und tun so, als ob sie den Hasen erschießen. Und der fällt tatsächlich tot um. Was denken Sie dann?“ Darauf der reifere Herr: „Dass da jemand anderes geschossen hat!“ …Rückantwort des Urologen: „So ist es!“ …

Also, nur keine „Märchen“ erzählen lassen – weder von den „politischen Märchenerzählern“ noch von der „Märchenerzählerin in den eigenen Federn“!

In diesem Sinne: „Glück auf!“ Die Renten sind natürlich nicht sicher, wenn man „Renten“ mit „etwas“ gleich setzt, was das Leben im höheren Alter lebenswert machen soll.

Das ist auch schon das einzig Sichere in diesen unsicheren Zeiten, in denen allerorten die „Sicherungen“ durchbrennen, was alles andere als „lustig“ ist…

Marko Michels