Horrorszenario des Bildungsministers zu Theatern und Orchester im Land

Nach Ansicht des kulturpolitischen Sprechers der Linksfraktion, Torsten Koplin, gleichen die heute bekannt gewordenen Vorhaben aus dem Hause Tesch zur künftigen Theater- und Orchesterlandschaft des Landes einem Horror beladenen Alptraum.


„Ich bin fassungslos über die Pläne, die Theaterlandschaft auf zwei ‚Großtheater’ im Land auszudünnen“, sagte Koplin am Donnerstag. Per Diktat sollen offenbar historisch gewachsene und weithin in der Bevölkerung akzeptierte Strukturen zerstört, die Leistungen der Theater und Orchester mit Fußen getreten werden. „Dies wäre aus meiner Sicht ein undemokratischer Machtstreich sondergleichen, denn es ist kaum vorstellbar, dass dazu die Theaterträger oder die Theater selbst befragt wurden.“

„Minister Tesch hat es nicht für nötig erachtet, die Fraktionen zu informieren – außer die CDU-Fraktion –, damit düpiert er alle anderen demokratischen Fraktionen“, sagte Koplin. Es sei nicht einmal vorgesehen, vor dem zuständigen Landtagsausschuss noch vor der Sommerpause die beabsichtigte „Reform“ zu erläutern. „Will Herr Tesch die Urlaubszeit der ihm offenbar lästigen Abgeordneten nutzen, um vollendete Tatsachen zu schaffen?“ fragt Koplin. Die Fraktion DIE LINKE habe den Landtag wiederholt aufgefordert, das Vier-Standort-Modell dadurch zu stärken, dass die Fördermittel für die Theater und Orchester dynamisiert werden. Aber das Land weigere sich beharrlich, auch nur einen Cent Landesmittel mehr bereitzustellen. Die finanzielle Bürde tragen die Kommunen zu hundert Prozent.

„Ich protestiere aufs Schärfste gegen den kulturlosen Handstreich des Ministers“, betonte Koplin. Er erwarte, dass sich die Theater, die Theaterfreunde, die Kommunen und alle Kunst- und Kulturschaffenden zum Widerstand formieren. „Wenn selbst Strukturen der Hochkultur zerstört werden sollen, wird der offenkundig kulturferne Minister nicht davor zurückschrecken, weitere kulturelle Infrastrukturen zu opfern.“