Holzverarbeiter Klausner kündigt Kurzarbeit an – Seidel: Vorgehen inakzeptabel

Die Klausner Nordic Timber GmbH & Co KG (KNT) will für die Belegschaft im Holzverarbeitungswerk Wismar ab November Kurzarbeit anmelden.

„Dieses Vorgehen ist für die Landesregierung inakzeptabel“, sagte  Wirtschaftsminister Jür­gen Seidel am Donnerstag in Schwerin. Das Werk in Wismar ist seit 1998 in Betrieb und gehört zu den größten Säge- und Hobelwerken Europas. Wismar hat sich in den letzten Jahren zu einem der modernsten Standorte der Holzwirtschaft in Europa entwickelt.

Die Unternehmensleitung hatte am Donnerstag die 360 Mitarbeiter in Wismar auf einer Belegschaftsversammlung über die Pläne informiert. Danach soll die Produktion von Schnittholz in den nächsten Wochen stufenweise reduziert werden.

Die Holzindustrie und ihre Zulieferer beschäftigen in Wismar derzeit mehr als 1.500 Menschen. Neben Klausner Nordic Timber GmbH & Co KG sind die Unternehmensgruppe Egger, die Hüttemann Wismar GmbH & Co. KG, German Pellets GmbH oder Paletten-Service Wismar GmbH in Wismar ansässig. Große Teile des Hafenumschlags betreffen die Holzwirtschaft. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat sich seit vielen Jahren stark für den Holzverarbeitungskomplex in Wismar engagiert.

Verarbeitet wird bei KNT in Wismar ausschließlich Nadelholz aus Norddeutschland, Skandinavien, dem Baltikum und Russland. Die wichtigsten Absatzmärkte für das zum Großteil gehobelte Schnittholz sind Nordamerika, Großbritannien, die Niederlande, Dänemark, Asien und Australien. Nach Unternehmensangaben verfügt das Werk über eine Einschnittskapazität von 2,2 Millionen Festmetern pro Jahr, bis zu 800.000 Kubikmeter Holz können jährlich gehobelt werden.

Egger produziert seit 1999 Holzwerkstoffe in Wismar. Neben Faserplatten unterschiedlicher Dichte gehören Laminatfußböden, Leim und Tränkharze zu den Produkten.