Höfische Musik an sakralem Ort

Ludwigsluster Klassik in der Stadtkirche Ludwigslust

Zwei von drei Konzerten, die sich im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern der Ludwigsluster Klassik widmen, finden am 19. und am 20. August in der Stadtkirche Ludwigslust statt. Ein wichtiges Anliegen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ist es, die überaus reichen aber oft vergessenen kulturellen Schätze des Landes zu heben und in der Reihe Musik aus MV zum Klingen zu bringen. Die Ludwigsluster Klassik ist ein Highlight der Reihe.

Am 19. August um 19:30 Uhr werden Ruprecht Bassarak (Violoncello), Isabell Schau (Konzertmeisterin), Gabriele Lamotte (Sopranistin) und Jana Reiner (Sopranistin) zusammen mit dem Mecklenburgischen Barockorchester „Herzogliche Hofkapelle“ unter der Leitung von Johannes Moesus Werke von Westenholtz, Hertel und Vivaldi interpretieren. All diese Komponisten stehen in einer mehr oder weniger engen Beziehung zum musikkulturellen Geschehen nördlich der Elbe in jener Zeit. Im Mittelpunkt steht die Sopranistin und Ehefrau des Hofkapellmeisters Carl Westenholtz, Barbara Affabili. Sie wurde wegen ihrer außerordentlichen Klarheit und Gleichheit ihrer Stimme gerühmt und galt als brillante Allegro-Sängerin von Genie. Westenholtz ließ sich bei seinen Kompositionen von ihr inspirieren und Auszüge daraus erklingen nun beim „Italienisch Concerto per Mad. Affabili“ in der Stadtkirche.

Am 20. August um 17:00 Uhr beschließen das Mecklenburgische Barockorchester „Herzogliche HofKapelle“ sowie der Jugendchor des Musikgymnasiums Schwerin unter Bernd Spitzbarth die Ludwigsluster Klassik in einem „Concert Spirituel“.  Weitere Künstler des Abends sind Sopranistin Katrin Hübner, Altus Meinderd Zwart, Tenor Hans Böhm, Bass Markus Vollberg, Cembalist Jan Ernst sowie Geiger Stefan Fischer, der in der ersten Konzerthälfte die Leitung inne hat.

Der leitende Gedanke des diesjährigen Concert Spirituel ist der besondere Bezug des mecklenburgischen Hofkapellmeisters Carl Westenholtz zu zwei besonderen Sopranistinnen der Mecklenburg-Schwerinschen HofKapelle zu Ludwigslust: Barbara Affabili und Sophie Westenholtz. Carl Westenholtz machte sich alle Eigenschaften seiner Musen zunutze und schrieb ihnen seine Werke auf den Leib. An diesem Abend erklingen großartige Beispiele dieser besonderen Verbindungen.

Das Mecklenburgische Barockorchester ‚Herzogliche HofKapelle‘ wurde 1993 gegründet und hat sich die Aufführung von Werken des umfangreichen Musikerbes des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur zentralen Aufgabe gemacht. Das Orchester spielt auf historischen Instrumenten und auf Kopien historischer Instrumente.

Die 1770 fertig gestellte Hofkirche, erinnert mit ihrem Portikus, den dorischen Säulen, den Evangelistenstatuen und dem Christusmonogramm fast an einen Tempel. Im Inneren gibt es ein Riesengemälde, das die Verkündung der Geburt Christi darstellt. Die Decke wird von jeweils sechs riesigen dorischen Säulen links und rechts des Raumes getragen, zum Altar führen zwei geschwungene Freitreppen. Die Herzogsloge gleicht der eines Theaters und die Orgel steht verborgen hinter dem Altarbild.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.