Historisches Hansefest lädt nach Wismar ein

Feierlichkeiten aus Anlass 750 Jahre Schutzbündnis der Hansestädte Lübeck – Wismar – Rostock bieten am kommenden Wochenende ein vielseitiges Programm.
Am 6. September 1259 unterzeichneten Vertreter der Städte Lübeck, Wismar und Rostock in Wismar ein Schutzbündnis. Die Städte verpflichteten sich damit zum gegenseitigen Beistand zu Lande und auf See. Dieses Bündnis gilt als ein Vorläufer der Hanse. 750 Jahre danach findet in Wismar am bevorstehenden Wochenende das Hansefest statt, welches sich auf dieses historische Datum bezieht. Dabei warten zahlreiche interessante Programmpunkte auf den Besucher. Eingeleitet wird das Festprogramm mit dem 4. Internationalen Backsteinbaukunst-kongress zum Thema „Angriff und Verteidigung – die Stadtbefestigung“. Er findet bereits am 3. und 4. September 2009 in der St.-Georgen-Kirche statt. Eine Attraktion am gesamten Wochenende stellt für alle maritimen Freunde das 3. Koggentreffen am Alten Hafen der Stadt mit Koggenmarkt und Seeschlacht dar. Darüber hinaus verwandelt sich der Platz am St.-Marienkirchhof am 5. und 6. September in einen Markt, auf dem historische Handwerkstechniken, ein mittelalterlicher Feldbrandofen zum Herstellen von Backsteinen und altertümliches Markttreiben zu sehen sein werden. Unterstützt vom Hansevolk zu Lübeck kann sich der Gast dadurch in die Hansezeit zurück versetzen lassen und Episoden des damaligen Lebens kennen lernen.

Am Freitag um 18.00 Uhr können interessierte Zuhörer beim Vortrag „750 Jahre Schutzbündnis zwischen Lübeck, Wismar und Rostock“ von Prof. Rolf Hammel-Kiesow im Wismarer Zeughaus geschichtliche Hintergründe zum Thema erfahren. Am Sonnabend um 11.00 Uhr veranstaltet die Bürgermeisterin der Hansestadt Wismar, Dr. Rosemarie Wilcken zusammen mit ihren Senatoren, Thomas Beyer und Michael Berkhahn, an der Marienkirche eine öffentliche Ratssitzung. Dabei wird sich an das damals übliche Verfahren angelehnt. Um 16.00 Uhr geht nach dem Spektakel des Ausladens der Koggen am Alten Hafen ein Zug der historisch gekleideten Hanseleute durch die Altstadt (Alter Hafen – Wassertor – Spiegelberg – Scheuerstraße – Bohrstraße – Krämerstraße – Sargmacherstraße) zum St.-Marien-Kirchhof. Ebenfalls am Sonnabend werden jeweils um 15.00, 16.00 und 17.00 Uhr in der St.-Georgen-Kirche unter Leitung von Senator Thomas Beyer, gregorianische Gesänge angeboten. Seinen Abschluss findet der Tag mit dem Vortrag „Das Redentiner Osterspiel – ein mittelalterlicher Schatz Wismars“ von Beatrice Busjan, Direktorin des Stadtgeschichtlichen Museums der Hansestadt Wismar. Dem schließt sich unmittelbar danach um 21.00 Uhr eine Open-Air-Aufführung des „Totentanz“ des Hansevolk zu Lübeck an der St.-Georgen-Kirche an.

Höhepunkt des Festes wird die feierliche symbolische Erneuerung des Schutzbünd-nisses zwischen den drei Hansestädten am Sonntag um 17.00 Uhr vor dem Wismarer Rathaus sein. In diesem feierlichen Rahmen und unterlegt mit einem speziellen Programm unterzeichnen die Bürgermeister von Lübeck, Wismar und Rostock, Bernd Saxe, Dr. Rosemarie Wilcken und Roland Methling, eine neue Erklärung, welche an die aktuellen egebenheiten der heutigen Zeit angepasst wurde. Auch zu dieser Zeremonie sind interessierte Zuschauer sehr herzlich eingeladen. Mit einem historischen Hansemahl für offizielle Repräsentanten und Gäste der drei Hansestädte in der St.-Georgen-Kirche im Anschluss an die Erneuerung des Schutzbündnisses findet das Hansefest in Wismar sein Ende

Sabine Schmidtke