Historische Kulisse für modernen Sport in Wismar

Im Trend – Beachvolleyball

Round Table-Cup in Wismar. M.M.

Standen sich vor einer Woche beim olympischen Beach-Volleyball-Turnier in Peking bei den Damen noch die Amerikanerinnen Walsh/May-Treanor, die neuen Olympiasiegerinnen, und die Chinesinnen Tian Jia/Wang bzw. bei den Herren die Amerikaner Rogers/Dalhausser, die neuen Olympiasieger, und die Brasilianer Marcio Araujo/Fabio Luiz gegenüber, so ging es beim X. Round Table-Cup im Beach-Volleyball in der Hansestadt Wismar alles „ein paar Nummern“ kleiner zu.

Wie schon am 30.Juli beim „Benefiz-Turnier der Deutschen Multiple-Sklerose Gesellschaft“ am Strand von Schwerin-Zippendorf, fand auch der Wettkampf in Wismar sehr guten Zuspruch.

Achtzehn Teams aus allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, ob aus Wismar, Ludwigslust, Rostock oder Eldena, kämpften am 30.August mit viel „Fun“, aber noch mehr Siegeswillen und Einsatz um bestmögliche Resultate – von 9.00 Uhr morgens bis in die Abendstunden.

Für Wismars Box-Trainer ist der etablierte Round Table-Cup auf dem historische Marktplatz in Wismar ohnehin „eine hervorragende Volkssportveranstaltung, die Sportler und Zuschauer in die Stadt lockt und bestes Niveau hat“.

Traditionell standen sich auch Promi-Teams gegenüber und so war es auch anno 2008. Die Nachwuchs-Talente der Abteilung Handball der TSG Wismar sowie der Abteilung Boxen des PSV Wismar maßen dieses Mal beim Beach-Volleyball ihre sportlichen Kräfte.

Zweifellos war es ein „Prestige-Duell“, stehen doch die Handballerinnen und Boxsportler in Wismar in einem gesunden Konkurrenzverhalten zueinander.

Eine spannende und hochlassige Partie lieferten sich die beiden Teams, aber bereits nach zwei Sätzen war alles „klar“. Die Boxsportlerinnen und Boxsportler vom PSV lagen gegen die jungen Wismarer Handball-Frauen uneinholbar mit 2:0-Sätzen in Front. Im dritten „Revanche“-Satz verkürzten die TSG-Handballerinnen mit großer Motivation zum 1:2.

Im PSV-„Volleyball“-Team mit dabei war auch die neue Wismarer Box-Hofnung Julia Siefert-Winter.

Boxen das „Richtige“ für mich …

Im Gespräch mit Julia Siefert-Winter über den Faustkampf, ihre Teilnahme beim Beach-Volleyball-Turnier und die Paralympics 2008

Frage: Julia, in der Vergangenheit konnten u.a. Alice Altmann, Schuschan Surmaschjan und Anne Cravaack nationale Titel und Medaillen nach Wismar holen. Wie bist Du eigentlich zum Boxsport gekommen ?

Julia: Ich bin seit Oktober 2007 Boxsportlerin. Ich hatte mich zuvor in vielen Sportarten ausprobiert, aber „irgendwie“ war es nie das „Richtige“ für mich. Dann meinte meine Mutter Constanze, die ja demnächst am Berlin-Marathon teilnimmt, zu mir: Probiere Dich doch einmal bei den Boxsportlerinnen und –sportlern bei Fiete von Thien. Ich suchte dann die Box-Abteilung des PSV auf, schaute zu und Trainer Fiete von Thien gab mir das erste Probe-Training. Ich war begeistert und blieb dabei.

Frage: Und, wie sieht Dein Trainingsalltag so aus ?

Julia: Ich trainiere dreimal in der Woche im Umfang von je 90 Minuten. Es ist ein „Mix“ aus Kraft und Ausdauer. Für mich bedeutet das ein perfektes Ganzkörper-Training, ein richtiges „Work-Out“ zum Alltag.

Frage: Leistungssportliche Ambitionen hast Du doch auch – oder ?

Julia: Anfang des Jahres hatte ich meinen ersten offiziellen Kampf und es lief recht gut. Ansonsten hatte ich auch schon Sparringskämpfe mit Anne Cravaack, die deutsche Junioren-Meisterin. Natürlich möchte ich mittelfristig auch mein Kampf-Niveau weiter verbessern, um vielleicht auch an Meisterschaften teilnehmen zu können.

Frage: Für die Wettkämpfe in Peking hast Du Dich auch interessiert ?

Julia: Ja, natürlich. Ich war zwar gerade im Urlaub, habe aber auch die Wettbewerbe z.B. in der Leichtathletik, beim Schwimmen oder beim Boxen verfolgt. Nun finden ja bald die Paralympics in Peking statt – klasse, was die Athletinnen und Athleten trotz Handicaps so leisten können.

Frage: Zurück zu Deinem Sport: Bist Du also meistens im Box-Ring anzutreffen ?

Julia: Das wäre etwas übertrieben. Ich bin oft auch im ENJOY in Karow bei Wismar, helfe dort mit oder relaxe bei guter Musik auf dem Tanz-Parkett.

Frage: Aber Beach-Volleyballerin wirst Du nun doch nicht ?

Julia: Naja, Beach-Volleyball macht natürlich auch viel Spass, aber ich bleibe beim Boxsport. Dennoch war der Erfolg gegen die TSG-Handball-Spielerinnen auf „Sand“ richtig „geil“ !

Marko Michels

Ergebnis – X. Round Table-Beachvolleyball-Cup in Wismar 2008:

1. Team „Muschelschubser“ aus Ludwigslust
2. Eldena Beach Homies
3. Team „Außenseiter“ aus Gadebusch/Wismar und
HSG Uni Rostock

F.: M.M.