Hinter deutschen Wänden liegt noch einiges im Argen

Plakatkampagne gegen häusliche Gewalt

Schwerin: Häusliche Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Sie findet vielfach gut geschützt hinter der Fassade einer trauten Familie statt. „Es ist überaus wichtig, dieses Thema weiter zu enttabuisieren und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens und Helfenwollens“, so Dr. Margret Seemann (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung. Mit einer Plakatkampagne soll darauf aufmerksam gemacht werden.

Seemann: „Die Kampagne bringt es ohne viele Worte auf den Punkt: Nicht alles, was auf den ersten Blick harmlos und unscheinbar aussieht, ist es auch.“ Die auf den Plakaten abgebildete Tapete wirkt bei oberflächlicher Betrachtung wie eine übliche Mustertapete. Bei näherer Betrachtung ist jedoch zu erkennen, dass die Ranken aus Fäusten und Gürteln bestehen. Symbole für Gewalt hinter verschlossenen Türen. (Siehe Anlage).

Die Plakate werden an Institutionen wie Behörden, Kliniken, Wohnungsgesellschaften, Arztpraxen, Fachhochschulen, Universitäten und Unternehmen zum Aushang weitergereicht. „Hier wollen wir die Betroffenen erreichen und vor allem auch ihr Umfeld wachrütteln. So hoffen wir, mehr Menschen für diese wichtige Thematik zu sensibilisieren und die Öffentlichkeit zum Hinsehen und Helfen zu bewegen“, so Seemann.

Nachdem bereits im Dezember letzten Jahres die von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen initiierte Kinokampagne „Hinter deutschen Wänden“ in den Kinos der großen Städte in Mecklenburg-Vorpommern ausgestrahlt wurde, hat Seemann nun auch die Plakatkampagne für Mecklenburg-Vorpommern gestartet.

Bei Interesse können Plakate bei Frau Köster (angela.koester@stk.mv-regierung.de) bestellt werden. Weitere Informationen: www.hinterdeutschenwaenden.de

Quelle: Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung