Herausragende publizistische und wissenschaftliche Beiträge zur Zeitgeschichte

Studie zur Kirchengeschichte von Dr. R.Frank und eine biographische Dokumentation von E.Ahrberg werden Mitte November in Schwerin präsentiert.

 

Am 12.November 2008 wird die die stark nachgefragte Studie der Historikerin Dr. Rahel Frank „„REALER-EXAKTER-PRÄZISER“? Die DDR-Kirchenpolitik gegenüber der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs von 1971 bis 1989“ in der Geschäftsstelle der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Schwerin präsentiert.

Diese wurde vom Landesbeauftragten in aktualisierter Form in zweiter Auflage herausgegeben (Hrsg. Der Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Regional- und Zeitgeschichte e.V. Schwerin. ISBN 978-3-933255-28-0, Preis: 10 Euro).

Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs war eine von acht evangelischen Kirchen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Sehr ausführlich und konkret stellt die Autorin der vorliegenden Studie die staatliche Überwachung der landeskirchlichen Aktivitäten während der Honecker-Ära dar. Sie beschreibt dabei die kirchlichen Strukturen in ihrer Funktion und skizziert an Fallbeispielen u.a. die Wirkung der massiven MfS-Einflussnahme auf verschiedene Ebenen des landeskirchlichen Alltags in Mecklenburg.

Rahel Franks Arbeit ragt sowohl in ihrer Ausführlichkeit als auch in der Deutlichkeit ihrer Darstellung bis heute aus vergleichbaren Schriften heraus.

Zudem wird die Dokumentation „In zwei Diktaturen. Eine Familie zwischen Anpassung und Selbstbehauptung.“ (Hrsg. Der Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Regional- und Zeitgeschichte e.V. Schwerin. ISBN: 978-3-933255-24-2, Preis: 6 Euro) vorgestellt.

Im Mittelpunkt der hier vorliegenden biografischen Dokumentation stellte die Autorin Edda Ahrberg Frauen einer Familie aus drei Generationen und ihre Geschichten vor, die das gesamte letzte Jahrhundert umfassen. Es handelt sich dabei um eine Familie, deren Mitglieder versuchten, ihrer Überzeugung gemäß sowohl in der Zeit des Nationalsozialismus als auch in der sowjetisch besetzten Zone und späteren DDR zu leben und zu überleben.
 
Besondere Berücksichtigung findet die Art und Weise, wie und mit welchen Zielen, Hoffnungen und Enttäuschungen die Frauen ihr Leben und das ihrer Familien unter den Bedingungen zweier Diktaturen vor und nach 1945 organisierten.

Die Auseinandersetzung mit der Diktaturgeschichte in Deutschland ermöglicht jedem Einzelnen, der Familie und nicht zuletzt der Gesellschaft neue Sichtweisen und die Chance der Verarbeitung. Daraus kann Versöhnung mit dem Erlebten wachsen.