Hauptsache die Zahlen stimmen …

Zwischen Arbeitslosen, Atomkraft und dem runden Leder

Ein Kommentar von M. Michels

„Es zählt, was hinten raus kommt!“, meinte schon ein früherer Bundeskanzler. Und das drückt sich dann meistens in Zahlen aus. Wo nichts Zählbares ist, kann auch nichts Zählbares entstehen. Oder doch… Vor allem dann, wenn Zahlen-Jongleure am Werkeln oder Merkeln sind.

Nun stehen sie also fest – die Arbeitslosenzahlen. Wieder ging die offizielle Arbeitslosigkeit zurück. Ganz offiziell um 4.400 ehemals Arbeitslose auf nun 101.500 Arbeitslose in M-V.

Die Quote von vorher 12,4 Prozent ging auf 11,9 Prozent zurück. Die Wirtschaft brummt – auch dank der staatlichen Hilfen und Subventionen in Krisenzeiten, bezahlt vom deutschen Steuerzahler. Der Staat musste eingreifen, um der Marktwirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Neoliberale Krakeeler verstummten weitestgehend.

Sie sind angesichts der schönen oder geschönten Zahlen zur Arbeitsmarktsituation aber wieder laut. Dass Hartz IV-Empfänger, Arbeitnehmer auf dem zweiten Arbeitsmarkt, „Aufstocker“, unfreiwillige Vorruheständler, Arbeitnehmer in Qualifizierungsmaßnahmen, Geringverdiener in Zeitarbeit, Praktikanten, usw., usw. nicht berücksichtigt wurden, wen stört es. Die Zahlen müssen ja stimmen, damit sich Schwarz-Gelb (für die aktuelle Regierungspolitik) und Rot-Grün (für die frühere Regierungspolitik) auf die Schultern klopfen können.

Die Realität spiegeln diese Arbeitsmarktzahlen jedenfalls nicht wieder.
Auch nicht der durch den Bundestag gerade beschlossene Atomausstieg. 513 Abgeordnete stimmten für den beschlossenen Atomausstieg. Deutschland einig Atomausstiegsland! Die Medien-Hype um Fukushima fegte die Atomkraftwerke „Made in Germany“ hinweg – das sich damit weltweit in einem Single-Dasein wähnt. Während woanders der gesunde Menschenverstand nach den Ereignissen in Fukushima eingeschaltet wurde, schaltete man in Deutschland die Atomkraft ab.

Echte umweltschonende und kostengünstige Alternativen gibt es nicht wirklich und ob diese „sooo“ ungefährlich sind, sei dahingestellt, aber wir sind draußen. Mal sehen, wie groß der Jubel über steigende Energiepreise sein wird…
Das werden dann keine guten Zahlen – auf der Rechnung.

Doch mitunter stimmen die Zahlen sogar… 1:0 – so war das Ergebnis des zweiten WM-Vorrundenspieles der Frauen-WM zwischen Deutschland und Nigeria. Zwar taten sich Simone Laudehr & Co. ziemlich schwer gegen die hart attackierenden „Super-Adlerinnen“, aber Simone Laudehr erlöste das Team, die Fans und Fußball-Deutschland mit ihrem Treffer in der 54. Minute. Damit stimmt auch die Statistik – Deutschland steht im Viertelfinale. Ohne geschönte Zahlen und Ergebnisse. Denn im Ball liegt die Wahrheit und die ist unvergänglich wie unverfänglich.