Handball-Regionalliga: TSG Wismar mit Heim-Erfolg

Hanseatinnen gewannen gegen Tarp-Wanderup mit 31:28 (13:17)

Zwar kein attraktives, dafür aber kampfbetontes Spiel lieferten sich am heutigen 4.Oktober in der Sporthalle Wismar an der Bürgermeister-Haupt-Strasse die TSG Wismar und die HSG Tarp-Wanderup.

Die Wismarerinnen gingen als Tabellenführerinnen der Regionalliga Nord in die Partie und wollten natürlich auch gegen die vermeintlichen „Underdogs“ aus Schleswig-Holstein siegen. Doch die Gäste erwiesen sich als äußerst „bissig“ und konnten die Auseinandersetzung mit einem relativ schwachen Schiedsrichter-Duo, das für viele fragwürdige Entscheidungen gegen beide Teams sorgte, bis zur 58.Minute offen gestalten.

Zunächst lief aus Wismarer Sicht „alles nach Plan“. Durch Tore von Stefanie Kohsmann, Franca Kühne, Katerina Kucerova, Jenny Kehl, die sich in der ersten Halbzeit leider verletzte, und Jessica Oldenburg führte die TSG bis zur 10.Minute mit 8:5.

Dann sorgten unkonzentrierte Würfe und eine nicht immer solide Abwehrleistung (Auch die ansonsten zuverlässige Mascha Bratenkowa erwischte nicht gerade ihren besten Tag.) für einen 9:10-Rückstand der TSG in der 17.Minute.

Doch wie gut sie nach ihrer Baby-Pause wieder „drauf“ ist, bewies Luda Yermachek in der 18.Minute als sie den Treffer zum 10:10 markierte.

Aber bis zur 28.Minute ging es für die TSG „suboptimal“ weiter. Zu viele Pfosten-Treffer, zu viele technische Fehler ließen die Damen aus Schleswig-Holstein auf 15:12 enteilen. Völlig aus dem Konzept zum Ende der ersten Halbzeit brachte die TSG die mehr als umstrittene Entscheidung des Schiedsrichterinnen-Duos gleich drei Wismarerinnen vom Spielfeld zu stellen, was nicht nur zu Unmut auf den Zuschauer-Rängen sorgte.

In der zweiten Halbzeit folgte dann die große Gala-Vorstellung der Luda Yermachek vor den mehr als 800 Zuschauern. Ihre Treffer waren am Ende die Grundlage für den Gesamt-Erfolg Wismars.

Zunächst, bis zur 38.Minute, konnten die Gäste abermals – wie zum Ende der ersten Halbzeit (13:17) – auf vier Tore „wegziehen“.  Viele Zuschauer glaubten nach dem 17:21 gegen Wismar schon nicht mehr an einen Erfolg, aber die TSG kam zurück.

Dank einer souveränen und „Ruhe“ ausstrahlenden Luda Yermachek wurde das Spiel noch „gedreht“. Mitte der zweiten Halbzeit gab es durch Luda die kaum mehr für möglich gehaltene Wismarer Führung zum 24:23. Aber die HSG Tarp-Wanderup blieb dran.

In der 58.Minute stand es noch 28:28. Und nun wurde neben Luda Yermachek auch eine Achtzehnjährige zur „Match-Winnerin“. Mit ihren entscheidenden Toren zum 29:28 und 31:28 (dazwischen noch einmal Luda Yermachek) stellte die junge Daniela Ernst den Endstand her.

„Beide Mannschaften haben heute hervorragend gekämpft. Es war für die Zuschauer ein ungemein spannendes Spiel. Respekt auch für den unterlegenen Gegner, die eine gute Partie lieferten. Man hat gesehen, dass auch in der Regionalliga, die Punkte erst einmal geholt werden müssen – auswärts wie zu Hause !“, meinte TSG-Manager Klaus-Dieter Soldat zum Spiel zwischen der TSG Wismar und der HSG Tarp-Wanderup.

Und, dass die Partie zugunsten der Wismarerinnen entschieden wurde, lag aber vor allem an der überragenden Ludmilla Yermachek, die nach fast einem Jahr Pause – wegen der Geburt ihres kleinen Sohnes – ein furioses Comeback feierte. 11 Treffer – die „neue“ Luda war so stark wie die „alte“.
Das bestätigte auch Trainerin Diana Sperling, die ebenfalls in Kürze Mutterfreuden entgegensieht, aber wahrscheinlich ihr Kind noch auf der Trainerbank zur Welt bringen wird … 😉 „Ja, Ludmilla hat heute eine überraschend starke Leistung gezeigt. Das war nicht zu erwarten.“

Diana Sperling fand aber auch kritische Worte: „Die Mannschaft hat sich über die gesamte Spielzeit sehr schwer getan. Die anderen Teams sind gegen uns, den Favoriten für den Aufstieg, immer sehr `heiß` und wir versäumen es, noch `heißer` in die Spiele zu gehen. Dennoch hat die Mannschaft gerade in der zweiten Halbzeit viel Kampfgeist bewiesen. Letztendlich freue ich mich sehr über diesen Erfolg.“.

Gäste-Trainer Bernd Vosgerau fand ebenfalls lobende Worte für die TSG: „Die TSG Wismar hat heute verdient gewonnen. Allerdings – nach dem Spielverlauf und da wir schon mit vier Toren zu Beginn der ersten Halbzeit führten – wäre für uns noch mehr drin gewesen. Vor diesem Spiel hätte ich eine Niederlage mit nur drei Toren Unterschied positiv bewertet, jetzt – nach der Partie –  kann man schon enttäuscht sein. Wir müssen uns die Punkte eben aus den anderen Spielen holen. Aber Glückwunsch für die TSG !“

Franca Kühne (5 Tore) und Stefanie Kohsmann (3 Tore) waren neben Luda Yermachek die überragenden Torjägerinnen auf Wismarer Seite im heutigen Regionalliga-Spiel gegen die Gäste aus Schleswig-Holstein.

Weitere Wismarer Torjägerinnen gegen TSG Tarp-Wanderup: Jenny Kehl (2), Daniela Ernst (2), Katerina Kucerova (2), Jessica Oldenburg (2), Anne Herrmann (2), Steffi Laas (1), Eva-Maria Kollecker (1).

Morgen, am 5.Oktober, geht es für die TSG dann schon „tatkräftig“ weiter. Im DHB-Pokal treffen die Wismarerinnen in heimischer Halle auf TV Oyten. Es geht um den Einzug in die dritte Pokal-Runde und damit ein weiterer echter Härtetest !

Am 11.Oktober gibt es dann auswärts das Spitzenspiel zwischen den gegenwärtig Tabellen-Ersten (TSG) gegen die Zweiten (Reinickendorfer Füchse oder besser „Füchsinnen“) …

Und am 12.Oktober dürfen sich die TSGlerinnen läuferisch ausprobieren – beim zweiten Wismarer Gesundheitslauf im Bürgerpark. Man darf gespannt sein, ob Steffi Laas, Franca Kühne, Mareen Tegler, Daniela Ernst oder Katerina Kucerova dort eine ähnlich „gute Figur“ machen wie zur Zeit – hinsichtlich der Erfolgsbilanz – in der Regionalliga.

Marko Michels

Die TSG in der Regionalliga Nord in Zahlen:

1.TSG Wismar – 4 Spiele – 134:98 Tore – 7:1 Punkte

Fotos:

1. „Warm up“ der TSG vor dem Spiel …

2. Vor dem Spiel ist nach …

3. Überzeugten gegen die HSG Tarp-Wanderup: Franca Kühne, Jenny Kehl und Luda Yermachek.

F.: M.M.