Handball-Regionalliga: Passendes Spiel zu „Halloween“

Wismarerinnen gewannen mit „mäßiger Leistung“ gegen Ahrensburg mit 29:26 (15:10)

Dieses Wochenende war „Halloween“ und ein zum Teil „gespenstisches Spiel“ lieferten die ersten TSG-Damen am 1.November ab. Zwar wurde letztendlich – und damit wird das Erfreulichste am ganzen Spiel gleich vorweggenommen – mit 29:26 gewonnen, aber das „Wie“ stimmt nachdenklich …

Zwar lief zunächst „alles nach Plan“. Schnell ging die TSG dank Toren von Jessica Oldenburg und Katerina Kucerova mit 2:0 in Führung, aber fast ebenso schnell glich Ahrensburg wieder zum 2:2 aus (5.Minute).

Beim Stand von 3:4 nahm Trainerin Diana Sperling, die drei Wochen nach der Geburt ihres kleinen Matti wieder auf der Bank saß, die erste Auszeit – und dieses „Wachrütteln“ lohnte sich. Allmählich kamen die TSG-Damen „in Fahrt“. Nach 15 Minuten stand es 7:5 für Wismar und in der Folgezeit sorgten Daniela Ernst, Ludmilla Yermachek , Jessica Oldenburg, Katerina Kucerova und Mareen Tegler für einen komfortablen 15:10-Halbzeitstand.
So ging es zu Beginn der zweiten Halbzeit „nahtlos“ weiter.

Mareen Tegler erhöhte auf 16:10 – und die meisten der anwesenden 800 Zuschauer war wohl zu diesem Zeitpunkt der Auffassung: „Das Spiel können wir für uns abhaken …“.
Aber nun begann der „Horror“ für Wismar und anscheinend wollten die Wismarerinnen auf ganz „spezielle Weise“ demonstrieren, dass an diesem Wochenende „Halloween“ gefeiert wurde.

Nahezu furchterregend war das Spiel in den folgenden 23 Minuten der zweiten Halbzeit. Nichts gelang, die Angriffe nicht, die Torwürfe nicht; im Wismarer Tor war „Tag der offenen Tür“. In der 40.Minute ging Ahrensburg sogar mit 18:17 in Führung. Nicht nur Trainerin und Betreuer auf der TSG-Bank, sondern auch das Wismarer Publikum schien zu verzweifeln.
Trotz der fünf Zeitstrafen für Ahrensburg in der zweiten Halbzeit (Wismar erhielt nur zwei.) konnte sich die TSG nie so richtig absetzen. Es war wieder einmal ein Kampfspiel, in dem die größere Erfahrung, bedingt durch die lange Zugehörigkeit zur Bundesliga, und Cleverness den Ausschlag gaben. Erst als Luda Yermachek ihren „Siebener“ knapp zwei Minuten vor Ende zum 27:25 verwandelte, war das Spiel zugunsten Wismars „gelaufen“.

Susanne Möller markierte mit ihrem Treffer zum 29:26 den Endstand, in einem Spiel, das vieles bot, Dramatik, Verzweiflung und Emotionen, aber eines nicht – Schönheit …
Am Ende lässt sich aus Wismarer Sicht resümieren: Sie sollten gewinnen – sie haben gewonnen. Sie sollten überzeugen – sie haben „ganz und gar“ nicht überzeugt …
Beim nächsten Heimspiel gegen den VfL Bad Schwartau sollte den Wismarer Fans aber wieder „attraktive Handball-Kost serviert werden“ !

Last but not least: Leider machte sich das Fehlen von Franca Kühne (Verletzung) und Steffi Laas (berufliche Verpflichtungen) mehr als bemerkbar …

Stimmen zum Spiel TSG Wismar vs. Ahrensburger TSG am 1.November 2008 in der Sporthalle Wismar an der Bürgermeister-Haupt-Strasse

> Tilo Labs (Ahrensburger TSV): „Wir gratulieren Wismar zum Sieg – ohne `Wenn und Aber`. Wir wollten die TSG heute etwas ärgern und das ist uns gelungen. Mehr war gar nicht unser Ziel für das heutige Spiel. Dennoch hat meine Mannschaft gut mitgespielt, hat Wismar gefordert. Mit dieser Leistungen brauchen brauchen wir uns weder verstecken noch schämen. Wie erwartet klappten die Positionsangriffe nicht, und in der ersten Halbzeit kamen wir nicht `aufs Trapez`. Aber das Team konnte dann in der zweiten Halbzeit das Spiel offen gestalten.“

> Diana Sperling (TSG Wismar): „Wir hingegen müssen uns schon schämen. Das war heute nicht die Leistung, die ich mir erhofft und gewünscht hatte. Ich möchte mich aber auf jeden Fall bei den Fans bedanken, die bis zum Schluß hinter uns standen und uns in den entscheidenden Minuten leidenschaftlich anfeuerten. Erst in diesen letzten Minuten haben wir Ahrensburg so richtig den Kampf angesagt, war die Leistungsbereitschaft, der Einsatz zu 100 Prozent da. Gerade da stimmte auch unser Spiel.

Aber es ist oft so – und das ist keineswegs Überheblichkeit gegenüber dem Ahrensburger TSV, der heute wirklich sehr gut mithielt – dass man sich gegen schwächere Mannschaften und deren Spielweise in negativer Hinsicht `anpasst`. Außerdem ist jede Mannschaft auf uns `heiß`, will uns, den vermeintlichen Favoriten, herausfordern. Bis jetzt gelang uns zwar immer wieder ein Sieg, vom Remis beim TSC Berlin abgesehen, aber so etwas kann auch einmal `ins Auge gehen`. Froh bin ich erst einmal nur, dass wir die erhofften zwei Punkte haben !“

M.Michels

– TSG Wismar vs. Ahrensburger TSV 29:26 (15:10) –

Zuschauer: 800

Schiedsrichter: Manfred Borowy/Torsten Wellna (Rostock)

Wismarer Torjägerinnen: 1. Luda Yermachek – 10 Treffer (davon neun Siebener) 2. Katerina Kucerova – 5 Treffer 3. Jessica Oldenburg – 4 Treffer 4. Eva-Maria Kollecker / Susanne Möller – je 3 Treffer 6. Mareen Tegler / Daniela Ernst – je 2 Treffer

7 Meter: TSG 10 (9 verwandelt) / ATSV 2 (einen verwandelt)

1.F.: Mareen Tegler und Antje Borkowski beim Schwedenlauf 2008. „Extra Trainingsschichten“ brauchen die beiden TSG-Damen auch nach dem Spiel gegen Ahrensburg nicht, denn sie gehörten am 1.11. noch zu den guten Spielerinnen auf Wismarer Seite.

2.F./3.F.: Luda Yermachek mit 10 Treffern wieder „oben auf“.

4.F.: Vor dem Spiel ist nach dem Spiel …

5.F.: Trainerin Diana Sperling / TSG Wismar.