Handball-Regionalliga Nordost: Leidenschaftliche TSG mit Power und Torlaune

Steffi Laas bot Gala-Vorstellung

Klar, deutlich und souverän meisterten die TSG-Handball-Damen die drittletzte Hürde auf dem Weg zurück in fie zweite Bundesliga. Der Tabellen-Dritte der Regionalliga Nordost hatte in der Sporthalle Wismar an der Bürgermeister-Haupt-Strasse nicht den Hauch einer Chance.

Mit 37:24 (21:10) wurde die TSV Owschlag förmlich an die Wand gespielt. Insbesondere in der ersten Halbzeit boten die TSG-Spielerinnen eine der besten, vielleicht sogar die beste Partien in dieser Spielzeit.

SLDank spritziger, variabler Angriffe, einer sicheren, kompakten Abwehr und einer ungestümen Steffi Laas in Bestform wurden klasse Spielzüge und klasse Tore aus allen Positionen erzielt.

Insbesondere das Duo Steffi Laas und Franca Kühne harmonierte glänzend und wirbelte die Abwehrreihen der TSV Owschlag gekonnt durcheinander. 21 Tore warfen die Hanseatinnen in der ersten Halbzeit, 12 davon gingen auf das Konto des „handballsportlichen Tandems“ Steffi L. (7) bzw. Franca K. (5). Wenn man sich dabei noch die Mehrfachbelastungen der beiden Spielerinnen vor Augen führt – Steffi Laas arbeitet bei einem Juwelier im Schweriner Schloßparkcenter und widmet sich zudem intensiv  ihrem Fernstudium als Handelsfachwirtin, Franca Kühne studiert Medizin an der Universität Rostock – so kann man die Leistung der beiden Spielerinnen gegen Owschlag, wie in der gesamten Spielzeit 2008/09 für die TSG, gar nicht genug würdigen.
Mehrfachbelastungen haben natürlich auch die anderen Spielerinnen der TSG, die dennoch ständig Power und Biss zeigen, sich nie hängen lassen. …

TSGWie die TSG ab der 15.Minute gegen die TSV Owschlag aufspielte von 11:6 (15.) auf 21:10 (30.) davon zog. das war schon eine meisterliche Vorstellung.

MBIn der zweiten Halbzeit wurde dann „durchgewechselt“, auch weitere sowie jüngere Spielerinnen bekamen ihre Chance. Dabei waren Jenny Kehl und Anne Hermann ganz starke Aktiv-Posten. Zwar gingen die zweiten dreißig Minuten „nur“ mit 16:13 an die TSG, aber der Erfolg war ungefährdet und die 950 Zuschauer in der Halle begeistert.

Eine sehr gute Vorstellung bot Justine Steiner im TSG-Tor, die Mascha Bratenkowa ablösen durfte. Sie zeigte einige Glanzparaden und ist ein echter „Goalie-Juwel“. Stamm-Torhüterin Antje Borkowski fehlte wegen einer Verletzung.

PressekonferenzTrainerin Diana Sperling hob in ihrem Resümee nach den 60 Minuten gegen Owschlag jedoch explizit keine Spielerin hervor, sondern bescheinigte der gesamten Mannschaft eine herausragende Leistung. Ihr Kollege aus Owschlag, Christian Hungerecker, haderte allerdings mit seinem Team:

„Ich gratuliere der Wismarer Mannschaft zu ihrem souveränen Sieg. Es war heute kein gutes Spiel meines Teams. Bereits in der Anfangsphase hatten wir extreme Probleme, gerade im Angriff, konnten das zeitweise jedoch kompensieren. Wir verloren aber die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit mit 0:7, das war dann schon die Vorentscheidung. Wir machten zu viele Fehler gegen die gute, kompakte Wismarer Abwehr, liefen in die Konter – und damit war das Spiel zur Halbzeit faktisch entschieden. Die zweite Halbzeit konnten wir dann ausgeglichen gestalten, weil Wismar auch häufig mit der `zweiten Reihe spielte. Ich kann mit meinen Mädeln heute ganz einfach nicht zufrieden sein, weil ihnen heute der `Kopf„ gefehlt hatte. Meine Spielmacherin Greta Stolley war absolut `abgetaucht` und dann kann man in Wismar eben nicht gewinnen.“

TSGErleichtert und zufrieden war hingegen TSG-Trainerin Diana Sperling: „Wir freuen uns natürlich, dass wir gegen Owschlag so überzeugend gewinnen konnten, es war auch eine gute Leistung von meinem Team. Es hat zwar etwas gedauert, bis wir `ins Tempo` kamen, ca. Mitte der ersten Halbzeit, aber im Großen und Ganzen bin ich schon sehr zufrieden mit dem Auftritt des Teams. Zur zweiten Halbzeit würde ich ungern sagen, dass die `zweite Reihe` der TSG spielte. Ich hatte die Spielerinnen auch einmal auf andere Positionen, mit anderen Mitspielerinnen eingesetzt, und da dauert es selbstverständlich etwas bis man zurück in die Begegnung findet.“ Im Hinblick auf die Äußerung zur „zweiten TSG-Reihe“ fügte Diana Sperling keck hinzu: „Eine `zweite Reihe` hat Wismar doch gar nicht …“

Was die TSG nach dem 24.Spieltag aber hat, sind 44:4 Punkte und 705:526 Tore.
… Und zudem die Gewissheit, dass man auf gutem Wege dorthin ist, wohin man vom Potenzial auch gehört: in die zweite Bundesliga !

Statistik:

TSGTSG Wismar vs. TSV Owschlag

Zuschauer: 950

Schiedsrichter: Sven Aepinus (Barth)/Sebastian Alfuth (Abtshagen)

TSG-Torjägerinnen:
1.Steffi Laas: 9 Tore / 2.Franca Kühne: 7 Tore / 3.Jenny Kehl: 6 Tore / 4.Anne Hermann: 5 Tore / 5.Luda Yermachek: 3 Tore (3 Siebenmeter) / 6.Eva-Maria Kollecker und Katerina Kucerova: je 2 Tore / 8.Daniela Ernst, Jessica Oldenburg und Stefanie Kohsmann: je ein Tor

Zwei-Minuten-Strafen: Wismar (2) / Owschlag (2)

Sieben-Meter: Wismar 4 (3 verwandelt), Owschlag 7 (3 verwandelt)

M.Michels