Handball-Regionalliga aktuell: TSG Wismar ist nicht zu bremsen …

Erfolg auch gegen den VfL Bad Schwartau

Die TSG Wismar ist auf ihrem Weg, zurück in die zweite Bundesliga kaum zu stoppen.
Zu Hause, in der Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Strasse, konnte der bisherige Tabellen-Siebente, der VfL Bad Schwartau, am 15.November mit 35:26 (18:17) bezwungen werden. Damit liegt die TSG Wismar in der Tabelle der Regionalliga Nordost deutlich mit 19:1 Punkten und 328:247 Toren in Front.

Mit Mareen Tegler, dem 19jährigen TSG-Talent, unterhielt sich MV-Schlagzeilen.

„Haben einen sehr guten Lauf …“

Frage: Mareen, die Erfolgsstory für die TSG geht in der Regionalliga Nordost weiter. Nun waren auch die Damen aus der berühmten „Marmeladen-Stadt“, aus Bad Schwartau, dran. Wird es 2008/09 der „große Durchmarsch“ der TSG zurück in die zweite Bundesliga ?

Mareen TeglerMareen Tegler: Ja, wir haben zur Zeit einen sehr guten „Lauf“. Es klappt ganz einfach. Es sind zwar noch ab und zu ein paar „Hacker“ da, aber insgesamt können wir schon zufrieden sein. Das heißt allerdings nicht, dass wir uns „zurücklehnen“ – ganz im Gegenteil. Jeder Gegner wird ernst genommen, keiner wird unterschätzt. Außerdem feilen wir auch weiter an unserer Spielweise, aber mittlerweile hat die Mannschaft nach den Neuzugängen, wie Katerina Kucerova, oder den Wiedergekommenen, wie Luda Yermachek nach ihrem Mutterschaftsurlaub, deutlich an Sicherheit und Profil gewonnen.

Frage: Die Rückkehr des Erfolges – Du hast es bereits angesprochen – ist nicht untrennbar, aber doch ganz außerordentlich mit dem Namen Luda Yermachek verbunden. Ist ihre bloße Anwesenheit schon ein Gewinn für die Mannschaft ?

NOHVMareen Tegler: Die Erfahrung einer Luda Yermachek ist ungemein wichtig. Sie strahlt Ruhe aus, bleibt auch in hektischen Situationen sehr „cool“. In der letzten Saison fehlte sie uns sehr. Wir waren damals noch sehr junge Spielerinnen, die zweite Bundesliga bedeutete ein echtes Abenteuer für uns. Viele von uns spielten und spielen ja auch noch im A-Jugend-Team, das ja bei der Meisterschaft des nordostdeutschen Handballverbandes im Mai Gold gewann und dann noch Bronze bei der Finalrunde um die deutsche Meisterschaft in Ketsch im Juni erkämpfte.
Um so aufgeregter waren wir bei unseren Bundesliga-Einsätzen, aber auch dank der erfahrenen Spielerinnen, die jetzt wieder mit „an Bord“ sind, hat sich das jetzt gelegt.

Frage: Diana Sperling, Eure Trainerin, scheint ja ein echtes „Energiebündel“ zu sein. Keine Woche nach der Geburt ihres kleinen Matti war sie zum Ligaspiel wieder in der Halle, eine weitere Woche später dirigierte sie das Team dann wieder von der Bank. Was zeichnet Diana Sperling aus Deiner Sicht aus ?

Mareen Tegler: Für Diana Sperling steht der Handballsport, die TSG „ganz oben“. Sie ist in jeder Situation für uns da, gibt Tipps, muntert auf. Sie ist schon eine echte Power-Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Sie versteht es sehr gut zu motivieren, zu begeistern. Es ist schon bewundernswert, wie sie Job, Familie und Handball so gut meistert.

Frage: Zwischenbewertung auch der eigenen Leistung … Bist Du mit dem Saisonverlauf ebenfalls für Dich persönlich zufrieden ?

Mareen Tegler: Na ja, die Abschlüsse sind bei mir oft überhastet, da ich immer noch etwas aufgeregt bin. Aber ich arbeite daran und gerade heute gegen den VfL Bad Schwartau war ich schon ziemlich treffsicher.

Frage: Nächste Woche ist die große Sportgala 2008 in Wismar. Wer sind Deine Favoriten bei den besten Wismarer Sportlerinnen und Sportlern des Jahres 2008 auf den Gewinn des „SPORT-OSKARS“ ?

NOHVMareen Tegler: Ich hoffe, da bin ich ganz „handball-patriotisch“, auf die A-Jugend der TSG. … Ansonsten bin ich auch von Jan Kurfeld vom Wismarer Yachtclub, u.a. Junioren-Weltmeister im Finn-Dinghi, sehr begeistert. Super, was der international schon alles geschafft hat. Vielleicht gehört er ja zu den kommenden Olympioniken für London 2012. Wäre schön, wenn sich wieder einmal ein Wismarer für Olympia qualifizieren könnte.

NOHVFrage: Ehrengäste des Abends am 22.September in der Hansestadt sind der dreifache Kanu-Olympiasieger Andreas Dittmer und der frühere Hansa Rostock- und jetzige Anker Wismar-Fußballer Rene Rydlewicz. Beide auch für Dich Vorbilder ?

RydlewiczDittmerMareen Tegler: Auch wenn ich den Ball lieber mit der Hand „befördere“, so interessierte und interessieren mich die Fußballspiele vom FC Hansa Rostock oder von Anker Wismar schon. Ich schaue dabei schon über den „sportlichen Tellerrand hinaus“. Und Rene Rydlewicz war und ist ja ein erfolgreicher „Kicker“. Wird vielleicht bei der Sportgala ganz interessant, wenn eine handballsportliche Torjägerin auf den fußballsportlichen „Gegenspieler“ trifft …
Andreas Dittmer ist in M-V natürlich eine sportliche Institution. Wahnsinn, was der in seiner Karriere bei Olympia, WM oder EM alles erreicht hat. Es ist schön, solche Idole auch einmal „in Natur“ erleben zu dürfen.

M.Michels

 

Statistisches zum Spiel gegen Schwartau am 15.11.2008

+++ Schiedsrichter: Thomas Riegel (Hamburg) / Martin Schulz (Rostock) +++ Siebenmeter: TSG 8 (davon 6 verwandelt) / VfL 4 (davon 2 verwandelt) +++ Torjägerinnen auf Wismarer Seite: 1. Franca Kühne: 10 T. / 2. Katerina Kucerova: 7 T. / 3. Luda Yermachek, Stefanie Kohsmann: je 5 T, … Mareen Tegler: 2 T. +++ Strafminuten: TSG 12 / VfL 8 +++ Zuschauer: 850 +++ Besonderes: In der 21.Minute erzielte Katerina Kucerova das 300.Saison-Tor der TSG Wismar. +++

 

F.:

1.Mareen Tegler, die junge Spielerin der TSG. mm

2.l.: Franca Kühne (v.) und Luda Yermachek (o.) – die erfahrenen Spielerinnen der TSG. mm

3.r.: NOHV-Meisterschaft 2008 – Gold für die TSG. mm

4.l.: NOHV-Meisterschaft 2008. mm

5.r.: Blick in die Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Strasse. mm

6.l.: Impression vom Spiel um die NOHV-Meisterschaft 2008. mm

7.m.: Rene Rydlewicz, früherer Fußballspieler beim FC Hansa Rostock, nun Anker Wismar. Autogrammkarte

8.r.: Familie Dittmer (Andreas, Anja und Vater Klaus) beim Olympia-Empfang des SC Neubrandenburg Anfang September. mm