Handball aktuell: Souveräner Sieg und verdienstvoller Abschied

Heim-Sieg der TSG Wismar / TSG-Mannschaftsarzt Dr.Pagels sagt „Servus“

Mit einem deutlichen 49:17 (25:7) über die zweite Mannschaft des Frankfurter HC konnten die TSG-Handball-Damen einen souveränen Erfolg im ersten Heimspiel der neuen Saison 2008/09 in der Regionalliga Nordost feiern, nachdem das erste Punktspiel vor einer Woche auswärts bei der HSG Kropp/Tetenhusen bereits knapp mit 28:27 gewonnen wurde.

Trainer Diana Sperling war dann auch mit der Leistung ihres Teams zufrieden. „Die Mannschaft hat alles, was wir erhofft haben, umsetzen können !“.

Manager Klaus-Dieter Soldat dämpfte aber übertriebene Erwartungen in Richtung „Durchmarsch zurück zur zweiten Bundesliga“.
„Heute war es schon ein in dieser Höhe sicher einmaliger Erfolg. Es warten aber noch weitaus spielstärkere Mannschaften auf uns.“.

Vor rund 750 Zuschauern waren Franca Kühne mit 11 Treffern, Eva-Maria Kollecker mit 9 Toren und Stefanie Kohsmann mit 7 Treffern die besten Torjägerinnen auf Wismarer Seite.

Zweites Spiel – zweiter Sieg. So sollte es weiter gehen !

Vor dem Spiel gegen die zweite Mannschaft des Frankfurter HC am 20.September wurde auch der langjährige und verdienstvolle Mannschaftsarzt der TSG, Dr.Klaus-Ulrich Pagels, in den Ruhestand verabschiedet.

„MV-Schlagzeilen“ sprach mit Dr. Klaus-Ulrich Pagels …

 
„Seit 45 Jahren am Ball …“

Mit Dr.Klaus-Ulrich Pagels, langjähriger Mannschaftsarzt der TSG Wismar, im Gespräc

Frage: Herr Dr.Pagels, seit 45 Jahren sind Sie in „medizinischen Diensten“ der TSG. Nun geht es in den beruflichen Unruhestand. Wird Ihnen die TSG nicht fehlen ?

Dr.Klaus-Ulrich Pagels: Ich war ja bereits seit 1963 für die Fußball-Spieler der TSG Wismar tätig, seit 1973 dann für die Handball-Spielerinnen. Dann ist nun wirklich sehr langer Zeitraum mit einer sehr interessanten Tätigkeit, der mir als Handball-Freund und Arzt sehr Freude bereitetet hat. Aber ich werde nun keine „Entzugserscheinungen“ haben, habe ich doch nun auch endlich Zeit, mich anderen Beschäftigungen zu widmen.

Frage: Sie erlebten viele Höhen, aber auch einige Tiefen mit den TSG-Handball-Spielerinnen. Was waren für Sie die besonderen Momente während Ihrer ärztlichen Arbeit für die TSG ?

Dr. Klaus-Ulrich Pagels: Also, es gab für mich nicht diesen absoluten „Höhe- oder Tiefpunkt“. Jede Saison seit den 1970er Jahren brachte neue personelle und spielerische Konstellationen, Führungsspielerinnen,  kamen und gingen, ebenso wie die Trainer. Es hing auch vom jeweiligen Mannschaftsgeist ab, der sich dann positiv oder negativ auf die Leistungen der jeweiligen Spielzeiten auswirkte. Für mich als Mannschaftsarzt der TSG war es stets wichtig, dass alle Spielerinnen möglichst gesund die Ligaspiele überstanden und keine Spielerin durch eine Verletzung vorzeitig ihre Laufbahn beenden mußte. Das war vor allem das, was mich in meiner Arbeit als TSG-Mannschaftsarzt bewegte.

Frage: Wenn Sie in den vielen Jahren Ihres Engagements bei der TSG drei Spielerinnen hervorheben könnten, welche wären das ?

Dr.Klaus-Ulrich Pagels: Für mich war Doris Danner stets eine sehr verlässlich Spielerin, die sich stets in den Dienst der Mannschaft stellte. Auch Laila Fust möchte ich an dieser Stelle nennen. Sie war zwar unauffällig, konnte die Mannschaft aber in schwierigen Situationen mitnehmen und motivieren. Beatrice Reichel ist ebenfalls ein echtes Vorbild für die nachfolgenden Handball-Generationen. Sie ging in ihren Spielen oft ans Limit, riss das Team immer wieder mit. Eine sehr außergewöhnliche Spieler-Persönlichkeit !

Frage: Aktuell spielen die ersten TSG-Damen nur in der Regionalliga. Was erwarten Sie vom Team der Trainerin Diana Sperling ?

Dr.Klaus-Ulrich Pagels: Wenn man sich auf das eigene Können besinnt und aus den Fehlern der letzten Saison gelernt hatte, sollte de sofortige Wiederaufstieg möglich sein. Die respektable Vorbereitung auf die jetzige Saison hat zumindest gezeigt, dass die Spielerinnen auch im Training auf einem guten Weg sind und die Ratschläge der Trainer noch besser beherzigen.

Frage: Nun geht es für Sie jedoch „sofort“  in den Ruhestand – oder …

Dr.Klaus-Ulrich Pagels: Ja, aber das Wismarer Handball-Geschehen werde ich schon noch intensiv verfolgen. Aber es gibt noch andere Dinge, denen ich mich zuwenden möchte …

Die Fragen stellte: Marko Michels.

F.: M.M. (4) / 5.Foto – TSG Wismar: Dr.Pagels im Gespräch mit der aus Wismar stammenden Handball-Weltmeisterin von 1993 Heike Axmann.