Hamburger unterstützt Rostocker Studierende

Neues „Rückenwind-Programm“ der E.W. Kuhlmann-Stiftung an der Universität Rostock

Studentin Maria Rosenberger ist dankbar für die finanzielle Unterstützung durch das Deutschland-Stipendium (Copyright: Universität Rostock/Julia Tetzke)

Ein guter Studienabschluss und dann den Beruf ergreifen, mit dem sich viele Wünsche erfüllen lassen: dieses Ziel wird gelegentlich durch finanzielle Engpässe erschwert. Maria Rosenberger studiert an der Universität im vierten Semester Anglistik und Germanistik und hat ihre Zukunft fest im Visier. Nach dem Bachelor-Abschluss möchte sie an einer englischen Universität, wie sie sagt, „authentisch“, den Master absolvieren. Das aber kostet.

Um sich diesen Traum zu erfüllen, jobbt die 22-Jährige, die am Volkstheater Rostock im Musical „Fame“ eine der Hauptrollen spielte, die Gesangsunterricht nimmt und in einem Chor sang. „Diese Hobbys passen gut zum Studieren“, sagt sie und fügt an: „Sprache ist wie Singen, Tanzen oder Theater spielen, nämlich etwas, um sich auszudrücken“. Maria Rosenberger glänzt mit guten Studienleistungen. Sie erhält auch deshalb das Deutschlandstipendium.

Das sind monatlich 300 Euro. Die eine Hälfte kommt vom Bund, die anderen 50 Prozent übernehmen private Förderer (Unternehmen, Stiftungen, Privatpersonen). Seit 2011 kamen so über 400 Stipendien den Studierenden der Universität Rostock zugute.

Seit mehreren Jahren unterstützt die 1997 in Hamburg gegründete E.W. Kuhlmann-Stiftung das Deutschlandstipendienprogramm an der Universität Rostock. Und davon partizipiert Maria Rosenberger. „Ich bin Herrn Kuhlmann sehr dankbar, dass er ein Herz für Studenten hat“, sagt Maria Rosenberger.

„Ich selbst war während meines Studiums der Volkswirtschaftslehre in wirtschaftlichen Schwierigkeiten“, sagt der 88-jährige Edmund Kuhlmann. Der ehemalige Hamburger Manager weiß, dass auch jetzt Studierende wirtschaftliche Nöte haben. „Deshalb werfe ich einen finanziellen Rettungsring“, begründet Edmund Kuhlmann sein finanzielles Engagement. Kontakt zur Universität Rostock fand Edmund Kuhlmann durch Rektor Professor Wolfgang Schareck.

„Wir haben ein gutes persönliches Verhältnis entwickelt und ich bin sehr angetan von der Universität Rostock, die sich interessanten Forschungsfeldern widmet und die Studenten praxisnah ausbildet“, sagt Edmund Kuhlmann. Rektor Professor Schareck dazu: „Dieses soziale Engagement der E.W. Kuhlmann-Stiftung ist aller Ehren wert“.

Gemeinsam mit dem Studierendenwerk Rostock-Wismar und der Universität Rostock setzt die E.W. Kuhlmann-Stiftung ein neuartiges, breiter angelegtes „Rückenwind-Programm“ auf. Kai Hörig, Geschäftsführer des Studierendenwerkes Rostock-Wismar unterstreicht: „Wir freuen uns, in der Kuhlmann-Stiftung einen starken Partner gefunden zu haben, der gemeinsam mit uns unseren Leitspruch ‘damit Studieren gelingt!‘ umsetzt.“

Die jüngste Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes habe gezeigt, wie angespannt die wirtschaftliche Lage der Studierenden insbesondere in der Studienabschlussphase sei. „Dem können wir dank der Gelder der Kuhlmann-Stiftung etwas entgegenwirken“.

Künftig werden bis zu fünf Studierende an der Universität Rostock mit einem Deutschlandstipendium durch die Kuhlmann-Stiftung gefördert. Zudem stellt die Stiftung Studien-Abschluss-Hilfen und sogenannte „rollende Stipendien“ für Studierende in Aussicht, die sich in den letzten Zügen ihrer universitären Ausbildung befinden.

Bei einem „rollenden Stipendium“ handelt es sich um eine Studien-Abschluss-Hilfe in Form eines zinslosen Kredits. Eine solche Förderung kommt für Studierende in Frage, die innerhalb von 24 Monaten ihr Studium abschließen werden. Die Höhe des Kredits beträgt maximal 12.000 Euro.

Außerdem setzt sich die E.W. Kuhlmann-Stiftung für bedürftige Studierende ein und hilft insbesondere Studierenden in schwierigen finanziellen Situationen mit Essensgutscheinen für die Mensa. Die Stiftung hat den Umfang der Förderung dabei ab diesem Jahr deutlich erhöht auf bis zu 100.000 Euro. Für die kommenden fünf Jahre hat die E.W. Kuhlmann-Stiftung der Universität einen Finanzrahmen für zinslose Darlehen, Freitische und Deutschlandstipendien im Umfang von einer halben Million Euro in Aussicht gestellt.

Damit werden künftig etwa 55 Studierende mit Abschluss-Hilfen sowie Deutschlandstipendien und weitere Studierende mit Mensa-Freitischen unterstützt werden können. „Gerade in der letzten Phase des Studiums ist eine Unterstützung manchmal von ausschlaggebender Bedeutung, ob eine Studentin oder ein Student frei von materiellen Sorgen Prüfungen absolvieren kann“, sagt Rektor Professor Wolfgang Schareck. „Ich bin dankbar für die großzügige Unterstützung, die durch die E.W. Kuhlmann-Stiftung den Studierenden der Rostocker Universität zu teil werden kann.“

Die Deutschlandstipendien werden von der Universität Rostock einmal jährlich vergeben. Pressemitteilung / Universität Rostock, Text: Wolfgang Thiel