Hallen-Leichtathletik-WM: Neubrandenburger Recke mit Bronze

Podestplatz für SCN-Athleten Ralf Bartels

Während die Paralympionikinnen und Paralympioniken in Vancouver und in Whistler im Schnee und auf Eis beste Leistungen vollbringen, mußten die Leichtathletinnen und Leichtathleten „auf Wüsten-Sand“ bei den Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha/Katar ran.

Bei den 14.Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaften gab es dabei aus deutscher Sicht – nach dem „Leerlauf“ 2008 – einige erfreuliche Resultate. So war der Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Thomas Kurschilgen, über die WM-Ergebnisse von Doha insgesamt sehr zufrieden. „Mit drei Medaillen und acht Endkampfplatzierungen habe man eines der letzten zehn Jahre bei Hallen-Titelkämpfen erzielt. Da sei für ihn eine klare Signalwirkung für die EM im Sommer in Barcelona.“, so Thomas Kurschilgen.

Ralf Bartels, seit Jahren ein Erfolgsgarant für die deutsche Leichtathletik, beim Olympia-Empfang 2008.Für das Medaillen-Triple „Made in Germany“ sorgte auch ein Athlet des SC Neubrandenburg. Kugelstoß-Ass Ralf Bartels hatte am zweiten Wettkampftag mit Bronze für die erste Medaille gesorgt. Hinter dem Amerikaner Christian Cantwell (21,83 Meter) und dem Weißrussen Andrej Michnewitsch (21,68 Meter) belegte Ralf mit der persönlichen Bestleistung von 21,44 Meter den dritten Rang. Damit beendete er die deutsche Medaillenflaute seit 21 Jahren in dieser Disziplin.

Die bisherigen Kugelstoß-Medaillen bei WM in der Halle für Deutschland: Udo Beyer (Eisenhüttenstadt) gewann bei den Hallenweltfestspielen in der Leichtathletik 1985 in Paris, zugleich Premieren-Veranstaltung der Hallen-Leichtathletik-WM überhaupt, Silber. Ulf Timmermann (Berlin) konnte dann 1987 in Indianapolis und 1989 in Budapest jeweils Gold erkämpfen. Seither war Medaillen-Ebbe bei den deutschen Kugelstoßern, die im „Freien“ bei den WM fünfmal auf dem Podest standen, so 1983 ebenfalls dank Ulf Timmermann (Silber), 1997/99 jeweils dank Oliver-Sven Buder aus dem sächsischen Steinheidel-Erlabrunn (jeweils Silber) und letztendlich, 2005/09, dank dem Recken aus der Vier-Tore-Stadt, Ralf Bartels mit zweimal Bronze.

Sein Kommentar nach dem Wettkampf in Doha im ZDF: Das war ein verdammt hohes Niveau. Ich verstehe eigentlich selber nicht, wie ich da mithalten konnte. Ich hatte das Glück, den zweiten Stoß richtig gut zu treffen und diese Weite dann im dritten Durchgang noch einmal mit 21,04 Metern zu bestätigen. Danach war ich einfach kaputt.“

Und merkte an: „Ich habe endlich einmal die Qualifikation bei einer Hallen-WM überstanden. Ich hatte ja immer ein bisschen Pech damit. Und nun gleich eine Medaille. Ich bin glücklich.“

Glücklich waren auch die Leichtathletinnen und Leichtathleten aus den USA, die den WM in Doha „ihren Stempel aufdrückten“. Vom 12. bis 14.März dominierten in den 26 Entscheidungen vor allem die Starterinnen und Starter aus Übersee. Das erfolgreichste Team bei den Herren stellten die USA mit 5 x Gold, 3 x Silber und 3 x Bronze. Die anderen Titel bei den Herren gingen nach Australien (2), Russland (1), in die Bahamas (1), nach Äthiopien (1), Frankreich (1), in den Sudan (1) und nach Großbritannien (1).

Bei den Frauen waren die US-Girls die Nr.1. Sie holten 4 x Gold und 3 x Bronze in die Vereinigten Staaten. Die anderen Goldmedaillen verteilten sich auf Äthiopien (2), Russland (1), Kroatien (1), Brasilien (1), Kasachstan (1), Weißrussland (1), Großbritannien (1) und Jamaika (1).

Für Ralf Bartels endeten die WM jedenfalls nicht mit einer „Medaillen-Fata Morgana“, sondern mit einer realen Bronze-Plakette !

Marko Michels

Foto: Michels