Häuslichen Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen

Erstmals Onlineumfrage gestartet

Schwerin/Güstrow. Der LSVD- Landesverband Mecklenburg Vorpommern und seine Mitgliedsvereine, unter anderem VelsPol M-V unterstützen eine Onlinefrage zum Thema „Häusliche Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen“. Im Rahmen der Polizeiausbildung im gehobenen Polizeidienst schreibt derzeit ein Student an der Fachhochschule Güstrow, Fachbereich Polizei, seine Bachelorarbeit zu diesem Thema. Die Onlinebefragung dauert zwischen zwei und zehn Minuten und wird anonym durchgeführt. Ziel ist, durch rege Teilnahme der Zielgruppe, erstmals eine repräsentative Auswertung zu diesem Thema zu erlangen.

Dazu erklärt Maik Exner-Lamnek, der selbst Polizeibeamte ist, von VelsPol M-V: „Wir finden die Bachelorarbeit und somit die Onlineumfrage für sehr wichtig und interessant zugleich. Wir rufen die lesbischen, schwulen und bisexuelle Menschen, die in einer Beziehung leben oder gelebt haben, auf, sich an der Onlineumfrage zu beteiligen. „Häusliche Gewalt“ sollte weder als Tabuthema noch als „Privatsache“ verharmlost werden, sondern muss öffentlich gemacht werden, damit zum Schutz der Opfer schnell und effektiv Maßnahmen getroffen werden können.“

Obwohl sich die Gesellschaft inzwischen zunehmend mit häuslicher Gewalt in heterosexuellen Beziehungen beschäftigt, bleibt die Frage nach gewalttätigen Übergriffen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen noch immer gänzlich unberücksichtigt. Sie wurde bisher kaum thematisiert, noch hat sie Eingang gefunden in die allgemeinen und polizeilichen Diskussionen um häusliche Gewalt. Gegenwärtig wird in der Forschung davon ausgegangen, dass das Vorkommen von Gewalt in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ebenso hoch ist wie in gegengeschlechtlichen Beziehungen“ – Diese These soll im Rahmen der Bachelorarbeit untersucht werden.

Die Onlineumfrage ist unter www.soscisurvey.de/haeuslichegewalt zu finden und läuft noch bis zum 31.12.2010.