Christian Pauli, Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins Bad Sülze, über das Salzmuseum in Bad Sülze
Das Museumsjahr 2018 zählt auch im Salzmuseum in Bad Sülze fast elf ereignisreiche Monate. Ende Oktober wurde dort der 65.Geburtstag der Einrichtung gefeiert. Zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen sind dort jedoch ebenfalls für die kommenden Monate geplant.
Wie beurteilt nun jedoch Christian Pauli, Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins Bad Sülze, das aktuelle Museumsjahr?!
Nachgefragt
Christian Pauli über Vergangenes und Kommendes im Salzmuseum in Bad Sülze
„Haben in den kommenden Jahren noch einiges vor…“
Frage: Zehn Museumsmonate 2018 liegen hinter uns… Was waren die Highlights im Salzmuseum, das ja ein Jubiläum feierte?
Christian Pauli: Ja, der Höhepunkt für das Museum selbst war das 65jährige Bestehen. Die 1953 vom Kurarzt Dr. Fuchs initiierte Idee an die lange Geschichte der Salzherstellung in Bad Sülze zu erinnern, hat sich nun so lange gehalten. In einer Festschrift zum 700jährigen Bestsehen der Stadt schrieb er seiner Zeit:
„Das letzte Gradierwerk in Bad Sülze ist nach der Einäscherung seiner Mühle im Jahre 1944 in anhaltendem starkem Verfall begriffen. In circa 20 bis 30 Jahren wird nur noch wenig von dem einst stolzen Friedrichsbau stehen. An der Stelle, wo vor einem halben Jahrhundert noch die Sülzer Sudhäuser standen, befinden sich heute schon recht stattliche Bäume unseres ausgedehnten Kurparkes. So erinnert eigentlich recht wenig mehr an die große Blütezeit der Sülzer Saline, die Jahrhundertelang fast ganz Mecklenburg mit dem so lebensnotwendigen Salze versorgte“ … Das war sehr weitsichtig.
Neben diesem Jubiläum und seiner dazugehörigen Ausstellung hatten wir eine tolle Ausstellung vom Darß-Fotografen Mario Müller, der mit seinen hervorragenden Fotos die Vögel im Recknitztal ausgestellt hatte. Diese Ausstellung hat nicht nur Ornithologen begeistert.
Natürlich sind unsere schon traditionellen Veranstaltungen, wie „Ostermarkt“, „Salzfest“, „Internationaler Museumstag“ und das große Dahlienfest Höhepunkte für den Kultur- und Heimatverein, welcher das Museum im Auftrage der Stadt Bad Sülze führt.
Frage: Welche weiteren Ausstellungen und Veranstaltungen sind für 2018 bzw. 2019 geplant?
Christian Pauli: Mit der Ausstellung 65 Jahre Salzmuseum gehen wir dann auch in die „Winterpause“. Wir wollen die ruhigen Wintermonate nutzen, um weitere Renovierungen im Museum vorzunehmen.
Trotz Schließung des Museums werden wir unser Projekt „Museumspädagogisches Klassenzimmer“ weiter voran treiben. Zur Zeit sind wir mit der Evangelischen Schule in Kölzow in einer Kooperation, in der wir mit der 7. Klasse eine „Geschichtswerkstatt“ durchführen.
Dieses Projekt und ein weiteres mit der Grundschule Bad Sülze („Heimat wird gemacht“) finden bis Mitte 2019 statt. An einer weiteren Fortführung planen wir zurzeit.
Frage: Übrigens… Wie viele Ausstellungsobjekte präsentiert eigentlich das Salzmuseum? Was sind ganz besondere Highlights?
Christian Pauli: Einerseits haben wir unsere Dauerausstellung zum Thema „700 Jahre Salzgewinnung“ und „Der Übergang zum Kurort“. Andererseits haben wir jährlich drei Sonderausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen. Bei der augenblicklichen Ausstellung „65 Jahre Salzmuseum“ kann man die Vielfalt und Menge der Ausstellungen sehr gut sehen. Wir waren selbst überrascht.
Letzte Frage: Welche Herausforderungen möchte das Salzmuseum ansonsten in den kommenden Jahren meistern?
Christian Pauli: In den kommenden Jahren haben wir noch einiges vor. Wir wollen unseren Museumhof – unser Freilichtmuseum – weiter ausbauen. Neben der Scheune, der Schmiede, der Stellmacherei und unserm Siedehaus, bauen wir zur Zeit am neu zu errichtenden Waschhaus.
Unsere Museumscheune mit ihrem Umbau zur Museumspädagogischen Klassenzimmer, ist kurz vor der Fertigstellung. Die Geschichtswerkstatt mit den Schülerinnen und Schülern aus Kölzow wird dort Anfang Januar 2019 als erste Gruppe einziehen. Es ist unser Ziel, das Museum für die Jugend attraktiver zu machen.
Und eine der ganz großen Herausforderungen ist es, mehr ehrenamtliche Helfer für das Museum zu finden. Die Mitglieder, die sich bis heute im Museum engagieren, wissen wie viel Freude das Ehrenamt auch bereiten kann.
Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für das Salzmuseum in Bad Sülze!
M.Michels