Gymnastische Erfolge für Schwerin und Rostock

Die Rhythmische Sportgymnastik in M-V

Anmut, Grazie und Können waren bei den Landesmeisterschaften am 12. März in Schwerin gefragt. 22 Gymnastinnen in sechs Altersklassen ermittelten Siegerinnen und Platzierte.

Wer schaffte es auf das Podest? Wie war das Leistungsniveau? Und: Wie ist die internationale Lage in der Rhythmischen Sportgymnastik im WM-Jahr 2011?

Nachgefragt bei Kati Brenner, Geschäftsführerin des Landesturnverbandes M-V

„Es wird spannend …“

Frage: Die Landesmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik in Schwerin gingen mit Erfolgen vor allem der Schweriner Gymnastinnen zu Ende. Wieder einmal bewiesen die Landeshauptstädterinnen und auch die Rostockerinnen, dass sie in der Rhythmischen Sportgymnastik zu den Besten in M-V gehören.
Wie lautet Ihr Resümee zu den Landesmeisterschaften?

Kati Brenner: Es wurden in diesem Jahr viele neue Übungen gezeigt, jedoch noch nicht alle Übungen wurden mit einer sicheren Stabilität aufgeführt.

Frage: In der ehemaligen DDR sorgten insbesondere Ute Lehmann, Vize-Weltmeisterin im Mehrkampf, WM-Dritte mit dem Seil und in der Gruppe 1967, sowie Bianca Dittrich, WM-Dritte 1985 mit dem Seil, für große WM-Erfolge.
Wie bewerten Sie sechs Monate vor den WM im September in Lille das internationale Kräfteverhältnis in der Rhythmischen Sportgymnastik?

Kati Brenner: Es wird bestimmt sehr spannend, wie sich die internationale Spitze in Lille darstellen wird. Die internationalen Vergleiche haben bislang gezeigt, dass unsere Gruppe gute Chancen hat, die Olympia-Qualifikation als das große Ziel zu erreichen. Da es um die wichtigen Plätze für London geht, werden wir ein sehr hohes Niveau bei den Welt-Titelkämpfen erleben.

Frage: Zwar wurde die Kanadierin Lori Fung 1984 erste Olympiasiegerin im Einzel-Mehrkampf in der Rhythmischen Sportgymnastik (Anmerkung: Der Ostblock boykottierte die 1984er Spiele.), das internationale Leistungsniveau davor und danach wurde jedoch von den Gymnastinnen aus der Sowjetunion bzw. Bulgarien sowie aus den Folgestaaten der seit 1991 nicht mehr existierenden UdSSR bestimmt.
Ein Jahr vor Olympia: Wo steht die deutsche Gymnastik? … Ihre „gymnastische Prognose“ – auch aus internationalem Blickwinkel – für London 2012?

Kati Brenner: Im Spitzensportkonzept des Deutschen Turner-Bundes wurde die Zielstellung formuliert: „Teilnahme der Gruppe an den olympischen Spielen“. An dieser Zielstellung wird gearbeitet. Im Jahr 2010 präsentierte sich die Nationalmannschaft sehr gut und hätte die Normen geschafft. Wenn alle Gymnastinnen gesund bleiben und ihre Bestleistungen zur WM zeigen, bin ich sehr optimistisch, dass wir London 2012 schaffen.

Frage: Zurück zu den Landesmeisterschaften 2011 in Schwerin: Wer kann es von den Siegerinnen aus Ihrer Sicht national bzw. international „weit nach vorn“ schaffen?

Kati Brenner: In der Nachwuchsarbeit haben auch die Gymnastinnen aus Schwerin gute Voraussetzungen, sich leistungsmäßig in der deutschen Spitze und vielleicht auch darüber hinaus zu entwickeln. Unsere beste Gymnastin Lea Godejohann hat sich jetzt für die Junioren-EM der Gruppe qualifiziert und wird  für Deutschland im Mai 2011 an den Start gehen. Damit ist seit vielen Jahren wieder eine Athletin bei einer internationalen Meisterschaft vertreten.

Letzte Frage: Im April „rufen“ die Turn-EM in Berlin. Was erwarten Sie von diesem Sport-Event für den Turnsport in Deutschland und in M-V?

Kati Brenner: Erst einmal wird es ein tolles Sportereignis, bei dem alle Turnfans beweisen werden, was wir für ein gutes Publikum sind. Das Turn-Team Deutschland möchte natürlich in den Medaillenkampf eingreifen.

In Cottbus haben gerade die Turnerinnen schon sehr stabile Übungen gezeigt. Bei den Männern sind sicher einige verletzungsbedingte Ausfälle, trotzdem können auch hier Finalplätze und Medaillen erwartet werden. Aus M-V reiste eine Vielzahl von Fans, aus Rostock sogar ein ganzer Reisebus, zu den Wettkämpfen.

Dann weiterhin maximale Erfolge im Geräte-Turnen und in der Sportgymnastik für M-V!

M. Michels

… Statement von Schwerins TSV-Trainerin Petra Richter über das Leistungsniveau der Schweriner Sportgymnastinnen:

„Der TSV Schwerin hat mit Isabel Pollmann und Lea Godejohann zwei Sportler im C Bundeskader. Lea Godejohann ist bereits mehrfache Deutsche  Jugendmeisterin 2009 und 2010. Sie hat bereits bei internationalen Turnieren in Italien und Rumänien dritte Plätze erreicht. Sie nimmt übrigens in diesem Jahr mit der Junioren-Nationalmannschaft (Gruppe) an der Junioren-EM in Weißrussland teil. Wir, als TSV Schwerin, haben schon gute Erfolge in verschiedenen Altersklassen auf nationaler und internationaler Ebene erzielen können.“