Grünes Nein zum Endlager Lubmin

Der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Terpe hat die ab 2011 geplante Einlagerung hoch radioaktiven Atommülls aus Karlsruhe in Lubmin kritisiert. „Es sieht so aus, als ob Lubmin als Endlager missbraucht wird“, so Terpe. Er sei erstaunt, dass die Landesregierung tatenlos dabei zuschaue, wie Mecklenburg-Vorpommern, nach dem absehbaren Aus für Gorleben, zum Atomklo der Republik werde. Terpe kritisierte auch die süddeutschen Landesregierungen. Sie seien zwar große Anhänger der Atomkraft, blockierten aber seit Jahren die Suche nach geeigneten Endlagerstätten in ihren Bundesländern.

„CDU-Ministerpräsident Oettinger soll doch bitte seine radioaktive Suppe selbst auslöffeln“, forderte der grüne Bundestagsabgeordnete. Ursprünglich habe die damalige Bundesumweltministerin Merkel versprochen, Lubmin nur als Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Müll aus Ostdeutschland zu benutzen. Inzwischen werde die Strategie der Betreiber und der Atomlobby aber immer offensichtlicher, Lubmin als Endlager für ganz Deutschland zu positionieren. „Der Atommüll aus Karlsruhe wird in Lubmin endlagerfähig abgestellt. Es ist offensichtlich, dass man sich auf eine sehr lange Zwischenlagerung einrichtet.“ Terpe erinnerte an die Aussage der Kanzlerin aus ihrer Zeit als Umweltministerin, so lange es kein Endlager gäbe, würden Zwischenlager wie Lubmin letztlich zu Endlagern werden.

Die geplante Endlagerung in Lubmin sei ein Vorgeschmack des von Schwarz-Gelb geplanten Wiedereinstiegs in die Atomkraft. Terpe: „Die Kostenrisiken der Zwischen- und Endlagerung des Atommülls tragen weitgehend die Steuerzahler. Die Gewinne streichen die Atomkonzerne ein.“

Weike Helene Bandlow