Grünes Licht für die Darßbahn

Umweltfreundlich und staufrei in ein Urlaubsparadies

Berlin/Schwerin – Nachdem im vergangenen Jahr ein vom Verkehrsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Auftrag gegebenes Gutachten zur Wirtschaftlichkeit eines Wiederaufbaus der Eisenbahnverbindung zwischen Barth und Prerow (Darßbahn) fertig gestellt worden war, hatte Verkehrsminister Volker Schlotmann grünes Licht für die weitere Detailplanung zunächst des ersten Bauabschnitts Barth – Zingst  gegeben.

„Mit der Darßbahn wollen wir eine unserer beliebtesten Tourismusregionen für Gäste und Einheimische besser erschließen“, erklärte Volker Schlotmann, Verkehrsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, heute gegenüber Journalisten in Stralsund.

Dr. Joachim Trettin, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Mecklenburg-Vorpommern betonte: “ Mit der Reaktivierung der Darßbahn können sowohl bestehende Verkehrsprobleme gelöst, Umweltbelastungen reduziert und die sensiblen Naturschutzgebiete in ihrer Funktion erhalten werden“.

In den Sommermonaten ist eine im Vergleich zu anderen Landesteilen überdurchschnittliche Zunahme des motorisierten touristischen Individualverkehrs festzustellen. Die steigenden Touristenzahlen, der weitere Ausbau der Ostseebäder und auch die zunehmende Motorisierung der Wohnbevölkerung führen zu diesen Jahreszeiten zu teilweise erheblichen Verkehrsbelastungen.

Mit einer Anbindung der beiden Ostseebäder durch den Verkehrsträger Schiene sowie ein attraktives Verkehrskonzept soll die Verlagerung von Verkehr auf die Bahn bewirkt werden. „Die Darßbahn würde helfen, mehr Urlauberverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen. Die Verkehrssituation innerhalb der Ostseebäder Zingst und Prerow im gesamten Bereich der Halbinsel Darß-Zingst könnte erheblich verbessert werden“, stellte Schlotmann weiter fest.

In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Nordvorpommern sowie den Gemeinden Zingst und Prerow hatte die Usedomer Bäderbahn GmbH in Abstimmung mit der DB Netz AG zuvor eine eigene Machbarkeitsstudie zur Darßbahn durchführen lassen.

„Ein Vorteil der Darßbahn wäre unter anderem auch der kurze Weg zum Oberzentrum Stralsund. Mit attraktiven Angeboten und einem guten Preis-Leistungsverhältnis werden sicher auch viele Einheimische auf den Zug umsteigen“, sagte Jörgen Bosse, Geschäftsführer der Usedomer Bäderbahn GmbH.
Mit dem Grundsatzbeschluss der Reaktivierung der Strecke ist vorgesehen, zunächst die Strecke Barth?Zingst bis zum Fahrplanwechsel 2016 wieder herzustellen.

Nach der bisherigen Kostenschätzung sind für das Gesamtvorhaben Darßbahn einschließlich des Schienenanteils der neuen Klappbrücke über den Meiningenstrom Investitionen von etwa 38 Millionen Euro erforderlich. Da es sich um eine reine Nahverkehrsstrecke handelt, würden hiervon ca. 29 Mio. Euro auf das Land Mecklenburg-Vorpommern entfallen. Bei einem optimalen Planungsablauf könnte der Baubeginn im Jahr 2014 erfolgen.
Bis 1945 verkehrten auf der etwa 19 km langen Darßbahn über den heutigen Endbahnhof Barth hinaus Personenzüge über Zingst bis nach Prerow.

Quelle: Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung MV