Grüne Woche 2010: Erfolgreiche Messe und optimistische Impulse für das Agribusiness

50 Agrarminister starteten weltweite Klimaschutz-Initiative in der Landwirtschaft – Über 400.000 Fach- und Privatbesucher

Weltagrargipfel und Publikumsmagnet: Die Internationale Grüne Woche Berlin 2010 (IGW) hat ihren Stellenwert als weltweit bedeutendste agrarpolitische Veranstaltung und größte Verbraucherschau der Welt einmal mehr unter Beweis gestellt. Dr. Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin GmbH, resümierte nach erfolgreichem Messeverlauf: „Von der Grünen Woche 2010 sind optimistische Impulse für das gesamte Agribusiness ausgegangen. Auch im Jubiläumsjahr bleibt die Messe ein einzigartiges Faszinosum. Für hunderttausende Verbraucher ist sie ein Messeereignis mit hohem Erlebniswert. Für die Fachwelt ist die Grüne Woche die agrarpolitische Diskussionsplattform schlechthin.

Dies belegt in diesem Jahr die Teilnahme von Spitzenvertretern der gesamten Wertschöpfungskette. Mit dem Global Forum for Food and Agriculture unterstrich die 75. Grüne Woche eindrucksvoll ihren außergewöhnlichen Werdegang. Aus einer lokalen Warenbörse des Jahres 1926 hat sie sich zum Weltagrargipfel entwickelt, auf dem in diesem Jahr unter anderem über 50 Agrarminister sowie 200 Vorstände und leitende Angestellte von Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft diskutierten.“

Rund 200 Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland statteten der Grünen Woche einen Besuch ab. Wie im letzten Jahr wurden über 400.000 Besucher an den zehn Messetagen registriert, darunter circa 100.000 Fachbesucher. Zusätzlich zum Besucheraufkommen hielten sich im Tagesdurchschnitt rund 12.000 Beteiligte wie Aussteller und Standpersonal, Service- und Dienstleistungskräfte sowie Medienvertreter in den Messehallen auf.

Von Krise keine Spur: Die Pro-Kopf-Ausgaben der Verbraucher waren mit 106 Euro im Vergleich zum Vorjahr etwas höher (2009: 101 €) und bescherten den Ausstellern Umsätze von mehr als 42 Millionen Euro (2009: 41 Mio. €). Besonders erfolgreich verlief in diesem Jahr die Ansprache der jugendlichen Zielgruppe. So verzeichnete allein das Schülerprogramm der Messe Berlin rund 22.000 Schüler aus Berlin, Brandenburg und den angrenzenden Bundesländern (+ 20 %). Auch wurden etwa zehn Prozent mehr Familienkarten verkauft.

Einzelne Länderbeteiligungen meldeten Geschäftsabschlüsse. So konnte allein Russland in den ersten Tagen der Grünen Woche Verträge und Geschäftsvereinbarungen in Höhe von 200 Millionen Euro verbuchen. Auch das diesjährige Partnerland Ungarn zeigte sich hochzufrieden mit dem Messeverlauf. Die ungarischen Aussteller nutzten die Messepräsenz und den direkten Kontakt zum Konsumenten zur Imagepflege der bereits bekannten Produkte sowie als Testmarkt für neue Spezialitäten. Ungarn lege da-bei, so Landwirtschaftsminister József Gráf, mehr Wert auf die gute Qualität seiner Erzeugnisse als auf Massenproduktion.

Der Trend zu regionalen Produkten war auf der Grünen Woche 2010 unverkennbar. Brandenburgs Agrarministerin Jutta Lieske resümierte unter diesem Aspekt auch den Auftritt ihres Bundeslandes: „Die große Auswahl an Produkten, die Begegnungen zwischen Erzeugern und Verbrauchern sowie das Kennenlernen von Kundenwünschen und -erwartungen belegt: Der Testmarkt Grüne Woche gehört zu den verlässlichsten Signalen für die Zukunft regionaler Produkte.“

Das Konzept der neuen „Länderhalle Deutschland“ mit der Beteiligung von 14 Bundesländern ging voll auf. „Der Einstand ist geglückt. Die Halle wurde von den Besuchern sehr gut angenommen. An vielen Ständen wurden die Erwartungen der Aussteller angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage sogar übertroffen. Die Bundesländer haben die Leistungsfähigkeit ihrer Agrar- und Ernährungswirtschaft in der „Länderhalle: Deutschland“ zehn Tage erleb- und genießbar dargestellt“, sagt Peter Wachter, Pressesprecher der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e.V.

Die Präsenz von 5.100 Journalisten aus 70 Ländern sorgte für weltweite Berichterstattung. Mit 1.589 Ausstellern aus 56 Ländern und einer Ausstellungsfläche von 115.000 Quadratmetern bewegte sich die 75. Grüne Woche auf dem Rekordniveau der Vorjahresveranstaltung. Im Verlauf der Jubiläumsmesse wurde der 30.000.000. Besucher in der Geschichte der Grünen Woche begrüßt.

Statements aus Politik und Wirtschaft

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie die ideellen Träger der Grünen Woche äußerten sich in zusammenfassenden Statements zum Messeverlauf wie folgt:

Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: „Die Grüne Woche war ein voller Erfolg für die Aussteller, Teilnehmer und Besucher. Die Messe ist und bleibt damit ein Publikumsmagnet mit besonderem Erlebniswert und jeder Menge Informationen für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Parallel zu den Besucherhighlights fanden auch wieder hochkarätige politische Veranstaltungen statt. Mit dem internationalen Agrarministergipfel, an dem rund 50 Agrarministerinnen und –minister aus aller Welt das Thema „Landwirtschaft und Klimawandel – neue Konzepte von Politik und Wirtschaft“ diskutiert haben, wurde ein Startschuss für eine weltweite Klimaschutz-Initiative in der Landwirtschaft initiiert. Dies beweist, dass die Grüne Woche weit mehr als eine reiche Schlemmermeile ist. Sie ist die Leistungsschau der deutschen und internationalen Ernährungs-, Landwirtschafts- und Gartenbaubranche und bietet zugleich ein hervorragendes Forum für den politischen Dialog.

Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV): Trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise, die auch die Land-, Agrar- und Ernährungswirtschaft getroffen hat, herrschte eine gute Stimmung in den Messehallen. Nicht Depression, sondern die Zuversicht, diese Krise gestärkt zu überwinden, prägte das Stimmungsbild. Mit Stolz können wir auf die positive Entwicklung der internationalen Konferenzen der Agrar- und Ernährungswirtschaft blicken. Nimmt man alle Gesprächsrunden zusammen, können wir von einem einmaligen Gipfeltreffen der Wirtschaft und Politik zum Klimaschutz und zur innovativen Weiterentwicklung unserer Land- und Ernährungswirtschaft auf dieser Grünen Woche 2010 sprechen.“

Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie: „Die 75. Grüne Woche war ein Magnet für Publikum und Politik gleichermaßen. Intensive Gespräche zu den globalen Fragen Klimaschutz und Welternährung haben die Agrar- und Ernährungswirtschaft auf der weltgrößten Verbrauchermesse in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung gerückt und Lösungsansätze vorgestellt. Wir haben uns als stabile und innovative Branche gezeigt, die den Menschen großen Nutzen bringt. Mit diesem gestärkten Selbstbewusstsein sollte sich die gesamte Wertschöpfungskette „Lebensmittel“ von der Landwirtschaft über die Ernährungsindustrie bis zum Handel den Herausforderungen der Zukunft stellen.

Landwirtschaftsminister des Landes MV Till Backhaus (SPD) zu den Ausstellern aus MV: „Alles in allem war es eine gelungene Imagewerbung für unser Land. Neue Rekorde waren angesichts der wirtschaftlichen Situation nicht zu erwarten.“