Grüne rufen zum Protest gegen Atompläne der Bundesregierung auf

Die Bündnisgrünen in Mecklenburg-Vorpommern haben mit scharfer Kritik auf die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken auf 60 Jahre reagiert.

„Die Atomlobby in der konservativen Bundesregierung hat sich durchgesetzt. Mir fehlt dafür jegliches Verständnis. Ohne auch nur eine der zentralen Fragen wie etwa die der Endlagerung oder die der erheblichen Risiken schlüssig beantwortet zu haben, knickt SchwarzGelb vor der Atomlobby ein,“ kritisiert Jürgen Suhr, Landesvorsitzender der Grünen.

Die Bündnisgrünen wiesen erneut auf die erheblichen Risiken immer älter werdender Atomkraftwerke hin: „Der Pannenreaktor Krümmel, direkt an der Landesgrenze von Mecklenburg-Vorpommern, hat es gerade mal auf 23 Jahre Laufzeit gebracht. Er war von 1984 bis 2007 in Betrieb und seitdem ist eine erfolgreiche Reparatur nicht gelungen. Atomkraft ist ein ständiges Risiko,“ erläutert Suhr.

Nach Auffassung der Grünen kann die Entscheidung für Mecklenburg-Vorpommern auch noch aus einer anderen Warte von negativer Bedeutung sein. „Die dauerhafte Lagerung des Atommülls ist auch nach Jahrzehnten immer noch nicht geklärt. Für immer mehr entstehenden hochgefährlichen Atommüll müssen Lagerstätten her. Schon heute wird das sogenannte Zwischenlager in Lubmin dafür missbraucht. Auch deshalb muss es um einen möglichst schnellen Ausstieg aus der Atomkraft gehen,“ fordert Jürgen Suhr für die Grünen und ruft zu einem breiten Widerstand gegen die Atompläne der Bundesregierung auf. Am 24. April wird es eine große Menschenkette vom Atomkraftwerk Krümmel bis zum AKW Brunsbüttel geben. Bündnis 90/Die Grünen rufen gemeinsam mit vielen anderen Organisationen dazu auf und organisieren mehrere Busse aus Mecklenburg-Vorpommern für die Fahrt zur Menschenkette. Anmeldungen können erfolgen über post@m-v.gruene.de.